Finanzen

Marc Faber: Crash kann über Nacht kommen

Wir befinden uns in einer gigantischen Finanz-Blase, die jederzeit platzen kann, sagt Investor Marc Faber. Die Zinsen für Staatsanleihen seien trotz des massiven Gelddruckens bereits gestiegen. Steigen sie weiter, dann crasht der Aktienmarkt.
17.01.2014 00:04
Lesezeit: 1 min

Der Investor Marc Faber warnt, die Finanz-Blase könne jederzeit platzen. Spätestens wenn die Zinsen für Staatsanleihen weiter steigen, werde die Weltwirtschaft zusammenbrechen.

„Ich denke, wir sind einer gigantischen Finanz-Blase“, sagte Faber im Interview mit Bloomberg. Trotz all des Gelddruckens seien die Zinsen für Staatsanleihen nicht gesunken. Die Rendite für zehnjährige US-Anleihen habe zwischenzeitlich 3 Prozent überschritten. Jetzt liege die Rendite wieder bei 2,85 Prozent, doch das sei immer noch ein „erheblicher Anstieg“.

Die steigenden Zinsen hätten bisher keine negativen Auswirkungen auf den Aktienmarkt gehabt, so Faber. Es sei vielmehr Geld aus dem Anleihemarkt in den Aktienmarkt geflossen. Dadurch seien die Aktienpreise zusätzlich gestiegen. Doch wenn die Zinsen erst einmal 3,5 bis 4 Prozent erreichen, dann werde das die Wirtschaft hart treffen.

Doch die Blase könnte auch schon vorher platzen. „Sie könnte jeden Tag platzen“, so Faber. Das Wachstum der Weltwirtschaft, das heute vor allem in den Schwellenländern geschehe, verlangsame sich. Denn die Schwellenländern hätten weder Zuwächse bei den Exporten noch lokal. Die hohen Profite der Konzerne seien vor allem durch die niedrigen Zinskosten zustande gekommen.

Bei seiner Beurteilung der wirtschaftlichen Lage unterscheidet Faber zwischen zwei Bereichen. Auf der einen Seite stünden der Finanz-Sektor und die Wohlhabenden, die von den steigenden Preisen profitierten. So seien etwa die Preise für Wein, Gemälde, Staatsanleihen, Aktien und hochwertige Immobilien gestiegen. Doch für den durchschnittlichen Bürger, für die Arbeiterklasse bedeuten die steigenden Preise für Energie und Nahrung Probleme.

Dafür sei auch die Politik der Federal Reserve verantwortlich, die ein Zwei-Klassen-System schaffe. Man zeige nun mit dem Finger auf „all diese Reichen“, mache sie für die Ungerechtigkeiten verantwortlich und fordere höhere Steuern, so Faber. Der IWF etwa hat eine einmalige Reichensteuer von 10 Prozent gefordert (mehr hier). Faber bezweifelt jedoch, dass die kommende Steuer einmalig sein wird. Es könnte auch eine „jährliche Steuer“ werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CSRD: EU legt standardisierte Nachhaltigkeitsberichte für KMU vor
18.08.2025

Die CSRD zwingt Europas Mittelstand in ein Korsett aus Formularen und Bürokratie. Was als Transparenzprojekt verkauft wird, droht für...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehr Baugenehmigungen in Deutschland: Warum das nur bedingt Hoffnung macht
18.08.2025

Im ersten Halbjahr wurden mehr Wohnungen genehmigt – doch der Aufwärtstrend beim Neubau hat klare Grenzen. Während Einfamilienhäuser...

DWN
Politik
Politik Piraten der Sanktionen: Russlands Schattenflotte spottet dem Westen und wächst täglich
18.08.2025

Trotz immer schärferer Sanktionen wächst Russlands Schattenflotte ungebremst. Über 1.100 Tanker mit gefälschten Flaggen, ohne...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell kaum verändert: Leitindex bleibt in Reichweite des Rekordhochs
18.08.2025

Der DAX-Kurs zeigt sich zum Handelsstart am Montag stabil, das Rekordhoch bleibt weiterhin in Reichweite. Doch politische Unsicherheiten,...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie klettert: Geopolitik treibt den Kurs, doch charttechnische Risiken bleiben
18.08.2025

Die Rheinmetall-Aktie sorgt erneut für Schlagzeilen: Politische Spannungen und charttechnische Marken bewegen den Kurs. Während...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bahn-Pünktlichkeit sinkt im Juli deutlich - wen das besonders trifft
18.08.2025

Die Bahn-Pünktlichkeit entwickelt sich für Reisende wie Unternehmen zunehmend zur Belastung. Immer häufiger kommen Züge verspätet an,...

DWN
Politik
Politik Welche Folgen hätte eine Donbass-Aufgabe für die Ukraine?
18.08.2025

Der Donbass war einst das industrielle Herz der Ukraine, heute ist er ein Symbol für Zerstörung und geopolitische Kämpfe. Was würde ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russisches Flüssigerdgas: EU steigert LNG-Importe aus Russland auf 4,5 Milliarden Euro
18.08.2025

Die EU importiert weiterhin russisches Flüssigerdgas – trotz Sanktionen gegen Öl und Kohle. Milliardenbeträge fließen, während die...