Zahlreiche Anleger gehen wegen der Pleite zweier Schiffsfonds gegen die NordLB vor. Die Interessensgemeinschaft Pride fordere von der Landesbank gut eine Million Euro Schadensersatz, sagte ein Sprecher des Landgerichts Hannover am Donnerstag zu Reuters.
Die Anleger werfen der NordLB vor, die von ihnen finanzierten Schiffe „Pride of Madrid“ und „Pride of Paris“ unnötig in die Pleite geschickt zu haben. Die NordLB, die führender Kreditgeber der Schiffsfonds war, wies die Vorwürfe zurück.
Laut ManagerMagazin fordern die gut 400 Anleger von der NordLB insgesamt 12 Millionen Euro Schadensersatz. Die nun eingereichte Teilklage sei dabei nur der erste Schritt. Vom Hamburger Emissionshaus Ownership, das die Fonds aufgelegt hat, war keine Stellungnahme zu erhalten.
Vor der Finanzkrise haben sich viele Privatanleger über sogenannte KG-Fonds an der Finanzierung von Frachtern beteiligt, die lange Zeit hohe Renditen abwarfen und steuerbegünstigt waren. Als die Schifffahrt dann in eine tiefe Krise schlitterte, mussten viele Schiffsfonds, die zumeist nur ein einziges Schiff besaßen, Insolvenz anmelden.
Zahlreiche Anleger haben geklagt, weil sie beim Kauf der Papiere aus ihrer Sicht nicht ausreichend vor den Risiken gewarnt wurden. Klagen gegen die kreditgebenden Banken gibt es bisher dagegen kaum.
Die „Pride of Madrid“ und die „Pride of Paris“ fuhren für die Bremer Beluga-Gruppe, die 2011 Insolvenz anmeldete. Die NordLB und die Investoren der Schiffsfonds konnten sich in den anschließenden Restrukturierungs-Gesprächen Verhandlungskreisen zufolge nicht einigen, wie die Lasten untereinander aufgeteilt werden.
Im Frühjahr 2012 stellte die NordLB ihre Kredite deshalb fällig und die Schiffsfonds mussten Insolvenz anmelden. Anschließend wurden beide Schiffe an die Reederei Auerbach versteigert. Die Fondsinvestoren verloren dabei ihre kompletten Eigenkapitaleinlagen von 18 Millionen Euro.