Die Ukrainer müssten jetzt zu den Waffen greifen und gegen Russland vorgehen, sagte die frühere ukrainischen Ministerpräsidentin Julija Timoschenko in einem abgehörten Telefongespräch. Nicht einmal verbrannte Erde dürfe zurückbleiben, wo heute Russland ist.
Timoschenkos Freilassung war jene Bedingung, die das Abkommen zwischen der EU und der Ukraine hatte platzen lassen: Die EU hatte auf der Freilassung der früheren Ministerpräsidentin bestanden, der ukrainische Präsiden Viktor Janukowitsch hatte das abgelehnt.
Timoschenko bestätigte über Twitter die Echtheit des Gesprächs. Allerdings sei ein Teil des Gesprächs editiert. Sie habe nicht gefordert, die acht Millionen Russen in der Ukraine mit Atomwaffen zu töten, so Timoschenko. „Tatsächlich sagte ich, auch die Russen in der Ukraine seien Ukrainer.“
Das Gespräch hat offenbar am 18. März stattgefunden. Timoschenkos Gesprächspartner, der Parlamentsabgeordnete Nestor Schufrytsch, zeigt sich „schockiert“ über das Krim-Referendum. Schufrytsch bezeichnet das Gespräch allerdings als Fälschung. „Das Gespräch hat niemals stattgefunden“, zitiert ihn RT.
Timoschenko, die die Echtheit des Gesprächs bestätigt hat, sagte: „Es ist endlich an der Zeit, dass wir zu den Waffen greifen und diese verdammten Russen töten, zusammen mit ihrem Anführer.“ Wenn sie selbst noch im Amt wäre, hätten die Russen die Krim niemals bekommen.
Schufrytsch sagte zu Timoschenko, die Ukraine hätte nicht ausreichend Streitkräfte, um gegen die Russen vorzugehen. Timoschenko antwortet, sie hätte einen Weg gefunden, „diese Arschlöcher zu töten“. „Ich hoffe, ich werde alle meine beteiligten Verbindungen nutzen können. Ich werde alle Mittel nutzen, um die ganze Welt zu mobilisieren, sodass in Russland nicht einmal verbrannte Erde übrig bleiben wird.“
Obwohl sie durch mehrere Bandscheibenvorfälle in ihrer Mobilität eingeschränkt ist, sagte Timoschenko, sie sei bereit, sich „eine Kalaschnikow zu schnappen und diesem Arschloch [Putin] in den Kopf zu schießen“.
Zwar könnte es sich bei dem Video, das am Montag bei YouTube auftauchte, um eine Fälschung handeln. Doch in den vergangenen Monaten fiel der russischen FSB wiederholt durch Abhöraktionen auf, deren Echtheit sich dann bestätigte. So wurde die US-Diplomatin Viktoria Nuland dabei erwischt, unverhohlen den Regime-Wechsel in den Ukraine zu organisieren (Fuck the EU - hier).
Zudem stellte sich das abgehörte Telefonat von Catherine Ashton mit dem Außenminister Estlands Urmas Paet als echt heraus, in dem dieser sagte, die Scharfschützen vom Maidan seien nicht von Janukowitsch, sondern von Teilen der neuen ukrainischen Regierung beauftragt worden (mehr hier).