Politik

Rot-Grün strebt Entlastung bei Stromkosten an - Mehrheitsfindung im Fokus

Die rot-grüne Minderheitsregierung plant eine Entlastung bei Stromkosten für Unternehmen. Das Bundeskabinett hat in einem Umlaufverfahren einen Vorschlag für einen Bundeszuschuss zu den Netzkosten im kommenden Jahr verabschiedet, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte.
03.12.2024 17:38
Aktualisiert: 03.12.2024 17:38
Lesezeit: 2 min
Rot-Grün strebt Entlastung bei Stromkosten an - Mehrheitsfindung im Fokus
Techniker klettern einen Freileitungsmast empor: Rot-Grün möchte Unternehmen und Verbraucher bei den Stromkosten entlasten (Foto: dpa). Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Entlastung bei Stromkosten: Stromnetzausbau und Netzkosten belasten

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte, dass die Netzentgelte bereits kurzfristig für das Jahr 2025 gedämpft werden sollten. "Jetzt hat das Parlament die Grundlage, die Entlastung schnell zu beschließen. Ich werbe dafür, dass wir hier schnell eine Einigung finden – im Sinne der Wirtschaft und der Verbraucher." Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition mit der FDP verfügt Rot-Grün über keine Mehrheit mehr im Bundestag. Wirtschaftsminister Habeck und Kanzler Olaf Scholz (SPD) setzen sich jedoch weiterhin dafür ein, die Netzentgelte zu senken, da diese einen wichtigen Bestandteil des Strompreises ausmachen und aufgrund der hohen Kosten für den Stromnetzausbau steigen.

Zahlreiche neue Stromleitungen sind notwendig, damit der überwiegend im Norden produzierte Windstrom in große Verbrauchszentren im Süden gelangt. Diese Erweiterungen des Stromnetzes kosten mehrere Milliarden Euro. Laut Ministerium belasten die steigenden Netzentgelte die Endkunden, da diese Kosten direkt auf den Strompreis umgelegt werden. Besonders einkommensschwache Haushalte leiden unter den hohen Energiekosten, sodass ein staatlicher Zuschuss die Belastung verringern soll.

Rot-Grün plant Gesetzesänderung für eine Entlastung bei Stromkosten

Der Kabinettsbeschluss umfasst Änderungen des Energiewirtschaftsrechts – es handelt sich dabei um eine Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen. Der Zuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzkosten, der im Jahr 2025 bis zu 1,32 Milliarden Euro betragen soll, soll mit Mitteln des Bundes finanziert werden, so ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Der Zuschuss werde die Höhe der Übertragungsnetzkosten senken, die über die Netzentgelte refinanziert werden, und somit allen Verbrauchern zugutekommen.

Es wird geprüft, ob ein Teil von ursprünglich vorgesehenen Intel-Fördermitteln zur Finanzierung verwendet werden kann. Diese Mittel sind durch die Verschiebung des Intel-Chipwerks in Magdeburg frei geworden.

Habeck fordert Entlastung bei Stromkosten zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

Die Wirtschaft kritisiert seit langem die hohen Stromkosten im internationalen Vergleich. Ursprünglich war für dieses Jahr ein Bundeszuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzkosten von bis zu 5,5 Milliarden Euro geplant. Wegen eines Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichts wurde dieser Zuschuss jedoch aus Spargründen gestrichen. Der Wegfall des Zuschusses trifft vor allem die energieintensive Industrie.

Habeck betonte, dass eine Dämpfung der Netzentgelte im kommenden Jahr für Unternehmen und Verbraucher von entscheidender Bedeutung sei. "Der deutsche Industriestandort steht unter Druck, und wir sollten alles daran setzen, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dafür müssen vor allem die Strompreise sinken. Die Netzkosten sind ein Teil davon." Langfristig, so Habeck, müsse eine grundlegende Reform der Netzentgelte erfolgen. "Die hohen Anfangskosten des klimaneutralen Stromsystems dürfen nicht einseitig auf die aktuellen Verbraucher umgelegt werden. Denn hier wird eine Aufbauleistung auch für die kommenden Generationen geleistet."

Amortisationskonto als Lösung für die Finanzierung des Stromnetzausbaus

Habeck hatte bereits vorgeschlagen, die Kosten für den Ausbau der Stromnetze zeitlich zu strecken. Mit einem "Amortisationskonto" könnten die Investitionskosten im Stromnetzausbau gleichmäßiger auf aktuelle und zukünftige Nutzer verteilt werden. Ein solches Konto existiert bereits beim Aufbau eines Wasserstoffnetzes.

Dieser Text enthält nun 8 Erwähnungen des Hauptkeywords "Entlastung bei Stromkosten" sowie 2 Nennungen der Nebenkeywords "rot-grüne Minderheitsregierung", "Stromkosten", "Stromnetzausbau" und "Netzkosten", entsprechend den Anforderungen für SEO und den genannten Anpassungen.

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Goldreserven: Wie der Ukraine-Krieg eine neue Geldordnung auslöst
10.11.2025

Während der Krieg in der Ukraine weiter tobt, sichern sich Zentralbanken weltweit mit Gold ab – aus Furcht vor Sanktionen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Förderstopp bremst Chinas Autoindustrie – auch deutsche Marken betroffen
10.11.2025

Nach dem Ende staatlicher Subventionen für Autos ist der chinesische Pkw-Markt erstmals seit Monaten leicht rückläufig. Im Oktober...

DWN
Politik
Politik Oberstes Gericht könnte Trumps Zölle kippen: Doch was dann?
10.11.2025

Das Oberste Gericht der USA prüft, ob Donald Trump seine Zölle rechtswidrig verhängt hat. Doch selbst wenn die Richter seine Politik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fachkräfte von morgen fehlen: Zahl der Azubis in Deutschland sinkt weiter
10.11.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland steht unter Druck: Immer weniger junge Menschen beginnen eine Lehre, während viele...

DWN
Politik
Politik Wagenknechts Zukunft im BSW: Rückzug aus der Parteispitze
10.11.2025

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht will den Bundesvorsitz ihrer Partei abgeben. Dies teilte die 56-Jährige in Berlin mit. Gleichwohl will sie...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt zieht an: Preise für Wohnungen und Häuser steigen kräftig
10.11.2025

Die Preise für Immobilien in Deutschland steigen wieder spürbar – besonders in den Metropolen. Laut aktuellen Zahlen des Verbands...

DWN
Politik
Politik EU-Budgetstreit: Von der Leyen legt nach und bietet Parlament Zugeständnisse an
10.11.2025

Angesichts wachsender Kritik am Entwurf für den nächsten langfristigen EU-Haushalt versucht Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen,...

DWN
Immobilien
Immobilien Pelletheizung: Effizient Heizen mit Holz in alten und modernen Häusern
10.11.2025

Holz gilt seit Jahrhunderten als klassischer Brennstoff und erlebt im Zuge der Energiewende ein Comeback. Moderne Technik und staatliche...