Deutschland

Bayern: Jeder Zweite bleibt Kommunal-Wahlen fern

Lesezeit: 1 min
30.03.2014 19:14
Die Wahlbeteiligung im zweiten Wahlgang der bayerischen Kommunalwahlen ist voraussichtlich noch niedriger als zwei Wochen zuvor. Von den großen Städten gingen München, Erlangen und Regensburg an die SPD, Würzburg hingegen an die CSU.
Bayern: Jeder Zweite bleibt Kommunal-Wahlen fern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Bayern waren die Bürger am Sonntag aufgerufen, in vier großen Städten, 18 Landkreisen und mehr als 200 Kommunen ihre Stimme bei den Stichwahlen zur Kommunalwahl abzugeben. In der ersten Runde vor zwei Wochen hatte die SPD Nürnberg und Fürth behalten. Die CSU gewann in Augsburg und Ingolstadt, rutschte aber unter 40 Prozent. Nun stimmten die Bayern in München, Regensburg, Erlangen und Würzburg ab.

Schon vor zwei Wochen hatten nur 55 Prozent der Berechtigten abgestimmt (55 Prozent). Bei der Stichwahl am Sonntag gingen bis 17.30 Uhr in München nur 21,4 Prozent ins Wahllokal, berichtet die Süddeutsche. Vor zwei Wochen waren es zu dieser Zeit 23,8 Prozent gewesen. Auch die Zahl der Briefwähler ist geschrumpft. Wahlleiter Klaus Gasteiger macht dafür die „übliche Politikverdrossenheit“ und den „zu kuscheligen Wahlkampf“ verantwortlich. Auch in anderen bayerischen Städten sank die Wahlbeteiligung.

München wird auch in Zukunft von einem SPD-Oberbürgermeister regiert. In der Stichwahl um die Nachfolge von Christian Ude entfielen am Sonntag laut vorläufigem Ergebnis 56,7 Prozent der gültigen Stimmen auf Dieter Reiter von der SPD. Herausforderer Josef Schmid von der CSU kam auf 43,3 Prozent.

Anders als im Freistaat stehen in der bayerischen Landeshauptstadt traditionell SPD-Politiker an der Spitze. Bis auf ein CSU-Intermezzo von 1978 bis 1984 bekleideten in München in den vergangenen Jahrzehnten stets Sozialdemokraten den Posten. Der überaus populäre Politiker Ude, früher Städtetags-Präsident, amtierte mehr als zwanzig Jahre lang in München und durfte jetzt aus Altersgründen nicht mehr antreten. Sein Wunschnachfolger Reiter, der auch Wiesn-Chef ist, hatte im ersten Wahlgang vor zwei Wochen die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen verfehlt.

Die überraschend starken Grünen gaben anschließend für die zweite Runde eine Wahlempfehlung für Reiter ab. Schmid, der mit einem schwarz-grünen Bündnis im Rathaus geliebäugelt hatte, wertete es als Erfolg, seine in München durch interne Streitereien geschwächte Partei überhaupt in die Stichwahl geführt zu haben. Zuletzt wurde das Stadtoberhaupt 1984 erst im zweiten Wahlgang bestimmt.

In Erlangen wird Florian Janik (SPD) neuer Oberbürgermeister. Er erreichte eine deutliche Mehrheit von über 60 Prozent der Stimmen, berichtet die ARD. Siegfried Balleis (CSU) wurde nach 18 Jahren im Amt abgewählt. Auch Regensburg ging an die SPD. Deren Kandidat Joachim Wolbergs liegt weit vor seinem Kontrahenten. In Würzburg hingegen deutet sich ein Sieg des CSU-Kandidaten Christian Schuchardt an.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...