Wirtschaft

Erdgas aus Bayern? Probebohrung könnte Gasförderung einleiten

Im oberbayerischen Reichling am Ammersee hat am vergangenen Freitag eine umstrittene Probebohrung nach Erdgas begonnen. Sollte sich dabei ein lohnendes Vorkommen bestätigen, könnte im Anschluss die Förderung starten – sehr zum Missfallen von Kritikern des Projekts.
12.08.2025 07:00
Lesezeit: 1 min
Erdgas aus Bayern? Probebohrung könnte Gasförderung einleiten
Aktivisten von Greenpeace demonstrieren mit Plakaten auf denen "Stoppt Gasbohrungen in Bayern" und "Kein neues Gas" zu lesen ist, auf dem Gelände einer zukünftigen Gasbohr-Anlage (Foto: dpa). Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Tagelang keine offizielle Bestätigung für Bohrung

Tagelang hatte eine offizielle Bestätigung des Bohrbeginns gefehlt, weder die Regierung von Oberbayern noch das Wirtschaftsministerium oder das Unternehmen hatten entsprechenden Anfragen beantwortet. Vor Ort waren aber bereits seit Freitagnachmittag teils sehr laute Bohrgeräusche von der Anlage zu hören gewesen.

Vor mehr als einem Jahr, am 26. Juni 2024, hatte das Bergamt Südbayern der Firma Genexco Gas die Probebohrung genehmigt, nun ist es losgegangen. In der Gemeinde im Landkreis Landsberg sowie bei Umwelt- und Naturschützern ist das Projekt sehr umstritten. Immer wieder hatte es Proteste gegeben.

Hinter den Förderplänen steht die „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“, die zu 80 Prozent im Besitz der MRH Mineralöl-Rohstoff-Handel GmbH mit Sitz in Düsseldorf ist und zu 20 Prozent von der Genexco GmbH gehalten wird.

Sollte die Probebohrung erfolgreich sein, plant das Unternehmen eine Förderung von Erdgas über zehn bis 15 Jahre. Es wird eine Gasmenge von 400 bis 500 Millionen Kubikmetern vermutet. Diese könnte in der Förderzeit den heimischen Gasbedarf von 10.000 bis 15.000 Haushalten decken. Ob das Gas aber wirklich gefördert werden kann, wird sich erst im Zuge der Probebohrung herausstellen.

Kaum Erdgasförderung in Deutschland

Mit 96 Prozent wird der Gas-Bedarf in Deutschland fast vollständig aus Importen gedeckt, wie die Gas- und Wasserstoffwirtschaft e.V. auf Anfrage mitteilte.

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