Finanzen

DAX aktuell stabil: Leitindex bleibt in Reichweite des Rekordhochs

Der DAX-Kurs zeigt sich zum Handelsstart am Montag stabil, das Rekordhoch bleibt weiterhin in Reichweite. Doch politische Unsicherheiten, schwächerer Rückenwind aus Unternehmenszahlen und Fragen zur US-Geldpolitik belasten die Stimmung. Kann der DAX aktuell die Hürde von 24.639 Punkten knacken – oder droht die Trendwende nach unten?
18.08.2025 08:55
Lesezeit: 3 min
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DAX aktuell stabil: Leitindex bleibt in Reichweite des Rekordhochs
"DAX" steht auf der Anzeigetafel der Börse in Frankfurt. Das Rekordhoch bleibt für den DAX aktuell in Reichweite (Foto: dpa). Foto: Boris Roessler

DAX aktuell: Leichte Kursgewinne zum Wochenstart

Der DAX ist kaum verändert in die neue Börsenwoche gestartet und bleibt damit weiter auf Tuchfühlung zu seinem Rekordhoch. Bereits rund zwei Stunden vor Handelsbeginn am Montag taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex auf annähernd 24.400 Punkte und damit 0,2 Prozent über dem Xetra-Schluss vom Freitag. Vor dem Wochenende war der DAX erneut an seiner Charthürde um 24.500 Punkte gescheitert. Anleger hatten zunächst optimistisch auf das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin geblickt. Das Gipfeltreffen in Alaska endete jedoch ohne konkrete Aussagen zu einem möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg.

Während Trump nun den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfängt, bleibt der DAX aktuell in Sichtweite seines Rekordhochs von Mitte Juli bei 24.639,10 Punkten. Der Blick richtet sich somit verstärkt auf politische und geldpolitische Faktoren, die in den kommenden Tagen die Richtung an den Märkten vorgeben könnten.

DAX-Kurs flirtet mit Rekordmarke – trotz Unsicherheiten durch Ukraine und Zollpolitik

Nach der jüngsten Erholung steuert der deutsche Leitindex in der neuen Börsenwoche auf ein weiteres Rekordhoch zu, auch wenn der Alaska-Gipfel von Putin und Trump keine positiven Ergebnisse im Sinne der europäischen Position brachte. Commerzbank-Analyst Martin Hartmann hatte vor dem Gipfel gesagt: "Auch wenn wir keine entscheidenden belastbaren Ergebnisse erwarten, dürfte es zumindest Erkenntnisse über die Richtung weiterer Gespräche geben. Hier ist zunächst – je nach Ausgang - mit reflexartigen Bewegungen am Aktienmarkt zu rechnen." Nachhaltige Kursbewegungen dürften sich laut Hartmann jedoch erst bei konkreten Vereinbarungen abzeichnen.

Die Märkte gehen nach Ansicht von Hartmann mit gemischten Gefühlen in die neue Woche. "Unsicherheit besteht nämlich weiterhin in Sachen Zollpolitik", sagte der Analyst. Zwar seien die US-Zölle auf chinesische Waren für 90 Tage ausgesetzt worden, doch bleibe der Ausgang der Verhandlungen höchst ungewiss. Hinzu kommt, dass mögliche Zölle in Höhe von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz im Raum stehen. Auch für Produkte aus der Pharmabranche ist die künftige Zollpolitik noch nicht geklärt. Diese Unsicherheiten könnten jederzeit Auswirkungen auf den DAX-Kurs haben.

Unternehmenszahlen verlieren für DAX aktuell an Bedeutung

Ein weiterer Faktor für die Entwicklung an der Börse aktuell ist die Berichtssaison. Während die Quartalszahlen der großen DAX-Konzerne den Markt zuletzt beflügelten, flaut dieser Rückenwind nun ab. Die Landesbank Baden-Württemberg zeichnete ein gemischtes Bild: Viele Unternehmen hätten zwar die Erwartungen der Analysten übertroffen, doch zeige sich bei Umsätzen, Margen und Jahresausblicken ein differenzierteres Ergebnis.

Nachdem bereits alle 40 DAX-Unternehmen ihre Geschäftszahlen vorgelegt haben, richten sich die Blicke nun auf Firmen aus der zweiten und dritten Reihe. Am Dienstag wird das Diagnostik-Unternehmen Stratec seine Ergebnisse präsentieren. Am Donnerstag folgt der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim mit Zahlen zum ersten Halbjahr.

DAX-Ausblick: Blick auf US-Geldpolitik, Konjunkturdaten im Blick

Neben geopolitischen Risiken und Unternehmenszahlen rückt auch die Geldpolitik in den Fokus. "Die jüngsten Verbraucherpreisdaten verstärken die Erwartungen, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer nächsten Sitzung den Leitzins senken wird, wobei sogar ein großer Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt für möglich gehalten wird", sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Doch zuletzt hatte ein stärker als erwartet ausgefallener Anstieg der US-Erzeugerpreise für nachlassenden Zinsoptimismus gesorgt. Parallel dazu nimmt der politische Druck auf die Fed zu. US-Finanzminister Scott Bessent forderte jüngst eine Zinssenkung um 0,5 Punkte im September und sprach von einem Zinssenkungszyklus von mindestens 1,5 Prozentpunkten. Ob Notenbankchef Jerome Powell eine solche lockerere Geldpolitik aufgreifen wird, könnte sich beim Notenbankertreffen in Jackson Hole am Freitag zeigen.

Für die Anleger stehen in dieser Woche zudem wichtige Konjunkturdaten an. Am Donnerstag werden die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum veröffentlicht. Am Freitag folgen detaillierte Zahlen zur Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal. Diese Daten könnten entscheidend dafür sein, ob der aktuelle DAX seinen Aufwärtstrend fortsetzen kann.

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