Die Schweiz verschärft die Regulierung von Hedgefonds. Die geplanten Änderungen würden auch die Auflagen für Hedgefonds in der Europäischen Union übertreffen. Den Entwürfen des Schweizer Bundesrats zufolge, müssten alle Hedgefonds, die Geld von Schweizer Instituten anlegen, strenge Transparenzauflagen über die Steuer- und Anlagenstruktur erfüllen. Außerdem müssten sie Mindeststandards bei den Unternehmensrichtlinien erfüllen und in der Schweiz ansässige Vertreter vorweisen können.
„Es wird auf einen Schlag von keiner Regulierung auf eine ganze Menge von Auflagen umgeschalten. Der mögliche Schock könnte groß werden. Angesichts der Ausmaße der weltweiten Veränderungen der Regulierung, die gerade stattfindet, bin ich nicht sicher, ob sich die Menschen dessen bewusst sind, vor allem außerhalb der Schweiz“, sagte Jiri Krol ein Lobbyist für die Hedgefonds-Industrie, der FT.
Die Aufsichtsbehörde will mit den neuen Auflagen den Investorenschutz und das Analgenmanagement verbessern. Für die Hedgefonds selbst ist die geplante Regulierung eine unangenehme Angelegenheit. Mit zwei Billionen US-Dollar Kapital sind Schweizer Anleger die wichtigste Investorengruppe internationaler Hedgefonds.
Die Schweiz galt aufgrund der äußerst liberalen Auflagen bisher als idealer Standort für Hedgefonds. Diese haben nicht damit gerechnet, dass sich das so schnell ändern könnte: Viele Hedgefonds haben erst kürzlich ihren Sitz von London in die Schweiz verlegt, um den Bestimmungen in der EU zu entkommen. Nun drohen Hedge Fonds Manager, dass sie auch den Finanzplatz Schweiz in Zukunft meiden werden, wenn die strengen Regeln tatsächlich umgesetzt werden. Ausweichmöglichkeiten gibt es genug - etwa in Übersee. Aber auch das benachbarte Liechtenstein hat bereits begonnen, seine Fühler nach neuen Kunden auszustrecken.