Politik

ESM-Kläger: Bundesverfassungsgericht wollte nicht „Sündenbock“ für Europa sein

Lesezeit: 1 min
12.09.2012 15:14
Die ESM-Klägerin Herta Däubler-Gmelin glaubt, dass die Bundesverfassungsrichter klare Bedenken gegen den ESM haben, sich jedoch nicht zum „Sündenbock“ Europas machen wollten. Die wiederholten Hinweise auf die kontreversen Debatten über den Euro-Rettungsschirm hätten das deutlich gemacht.
ESM-Kläger: Bundesverfassungsgericht wollte nicht „Sündenbock“ für Europa sein

Die Richter des Bundesverfassungsgerichts hätten sich um ein klares Urteil gedrückt, so die Einschätzung der ehemaligen Justizministerin Herta Däubler-Gmelin. „Die Richter haben gar nicht daran gedacht, sich die Rolle eines Sündenbockes für Europa, für die Eurorettung oder für die Politik von Bundestag und Bundesregierung zuweisen zu lassen“, erklärte Däubler-Gmelin nach der Urteilsverkündung (hier). Sie hatte mit ihrer Bürgerinitiative „Mehr Demokratie e.V.“ ebenfalls gegen den ESM geklagt.

Ihre Bedenken hätten die Richter durch die mehrmalige Wiederholung, dass die Mittel der Eurorettung umstritten seien, deutlich gemacht. Nun liege es am Parlament, die Schritte kritisch zu hinterfragen. „Die Abgeordneten sind nun aufgerufen, nicht jeder Alternativlos-Behauptung nachzurennen“, so Däubler-Gmelin weiter.

Details zur Begründung des Urteils und zu den Auflagen finden Sie in der offiziellen Mitteilung des Bundesverfassungsgerichts – hier.

Andere Kläger gegen den ESM wie Bundestagsabgeordneter Peter Gauweiler und Professor Dietrich Murswiek sehen in der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts dennoch einen riesigen Erfolg. Der ESM konnte zwar nicht verhindert, dafür aber wesentlich entschärft werden (mehr hier).

Aber auch die Gegenseite – in diesem Fall die Bundesregierung und Bundeskanzlerin Merkel – freut sich über die Entscheidung. Merkel sprach von einem guten Tag für Deutschland und Europa. Die Verfassungsrichter hätten mit ihrem Urteil das richtige Zeichen gesetzt (mehr hier).

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...