Finanzen

Euro: G-7 beruft Krisensitzung ein, EU drängt auf Banken-Bailout

Die Rufe nach einer direkten Hilfe für europäische Banken werden immer lauter. Am Dienstag soll eine überraschend einberufene Krisensitzung der G 7-Finanzminister den Druck auf die störrischen Deutschen weiter erhöhen. EU-Währungskommissar Olli Rehn fordert erneut eine Rekapitalisierung der Banken durch den ESM.
05.06.2012 00:24
Lesezeit: 1 min

Die G7-Finanzminister und Zentralbanker haben für Dienstag eine Krisensitzung einberufen. Bei einer Telefonkonferenz soll vor allem der Druck auf Deutschland erhöht werden, sich nicht länger gegen die bekannten Heilmittel wie Euro-Bonds und eine Bankenrettung durch den ESM zu sperren. Das Wall Street Journal berichtet, dass seitens der EU beobachtet werde, dass der Druck auf Angela Merkel Wirkung zeige. Man erwarte zwar keinen Durchbruch beim Gipfel Ende Juni, gehe aber davon aus, dass es spätestens Ende des Jahres zu einer stärkeren Integration Europas unter Mitwirkung Deutschlands kommen werde.

Die kritische Lage der europäischen Banken, allen voran der spanischen, setzt die EU immer deutlicher unter Druck (auch Portugals Banken haben Probleme – hier). Die Diskussionen um eine Bankenunion und ein direktes Bailout europäischer Banken durch den ESM ist in den vergangenen Tagen ein präsentes Thema gewesen. EU-Währungskommissar Olli Rehn orchestriert den dringenden Wunsch der EU, die Deutschen mögen ihre sture Haltung aufgeben, indem sie sich in das Unvermeidliche fügten: Die Europäische Kommission, so Olli Rehn, ziehe jedenfalls eine Rekapitalisierung der Banken durch den neuen Rettungsfonds in Betracht.

Zwar sei es im Rahmen des derzeitigen ESM-Vertrages noch nicht möglich, „aber wir sehen, dass es wichtig ist, diese Alternative der direkten Rekapitalisierung von Bank zu erwägen“, genau so, wie man derzeit über „mögliche Wege und Mittel“ zur Schaffung einer Banken-Union diskutiere, erklärt Olli Rehn. „Das zentrale Problem ist doch, in der Lage zu sein, die Verbindung zwischen den Banken und den Regierungen zu brechen, so dass wir zu den Wurzeln dieser aktuellen Schuldenkrise gehen können“, fügte er hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fetter Profit in Sicht – oder frisst Trump Novo Nordisk auf?
30.05.2025

Novo Nordisk träumt von einer Gewinnverdopplung mit Abnehmspritzen – doch Billigkopien, Trump-Zölle und eine wacklige Pipeline könnten...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Urlauber auf Platz eins in Griechenland
30.05.2025

Sonne satt, blauer Himmel, Strand und Meer - deutsche Touristen lieben Griechenland. Für Hellas sind sie die größte und wichtigste...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Osttechnik unter Westregie: Wie Multicar im Hako-Verbund zur Hightech-Marke wurde
30.05.2025

Sie fegen, sie wischen, sie räumen: Die orangefarbenen Mini-Lkw von Multicar sind aus deutschen Kommunen kaum wegzudenken. Dass sie heute...