Finanzen

Deutschland: Krisenangst lässt Zinsen für Anleihen rapide steigen

Die Differenzen zwischen Angela Merkel und den anderen Staats- und Regierungschef im Vorfeld des EU-Gipfels bringt Investoren zum Zweifeln. Die durchschnittliche Rendite für zweijährige, deutsche Anleihen stieg zwischenzeitlich um 41 Prozent.
26.06.2012 13:27
Lesezeit: 1 min

Der EU-Gipfel in dieser Woche steht unter keinem guten Stern. Die Situation in Griechenland wird außen vorgelassen (Antonis Samaras kann nicht kommen und die Troika hat keinen endgültigen Bericht - hier), Spanien und Zypern schlüpfen unter den Rettungsschirm, die Rendite für spanische und italienische Anleihen steigen wieder und die Differenzen zwischen der deutschen Bundesregierung und den anderen Staats-und Regierungschefs könnten kaum deutlicher zum Vorschein kommen (mehr hier). Die Investoren erwarten eine Zuspitzung der Schuldenkrise und zweifeln an der Fähigkeit der deutschen Wirtschaft, die Folgen der Krise abfedern zu können (hier).

Das verdeutlicht auch der Blick an den Staatsanleihenmarkt. Die durchschnittliche Rendite für zweijährige Bonds stieg heute zwischenzeitlich um mehr als 41 Prozent. Der Zinssatz stieg teilweise auf ein Hoch von 0,11300 Prozent. Zu Beginn des Handelstages lag er bei 0,07200 Prozent. Hedge-Fonds haben bereits damit begonnen, auf einen Ausverkauf der deutschen Anleihen und steigende Zinssätze zu wetten (hier). Aber auch die durchschnittliche Rendite für fünf- und zehnjährige Bonds legte am Dienstag zu.

Zuvor hatten sich die Zinssätze bei einer Auktion von kurzfristigen spanischen Anleihen mehr als verdoppelt (hier). Und auch Italiens Kreditkosten stiegen erneut: Die beim Verkauf von zweijährigen Anleihen erzielte Rendite lag bei 4,7 Prozent und somit so hoch wie zuletzt im Dezember. Zudem sind die italienischen Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren am Anleihenmarkt am Dienstag wieder über die 6-Prozent-Marke gestiegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...

DWN
Politik
Politik Zentralplanerisches Scheitern: Lukaschenkos Preiskontrolle lässt Kartoffeln verschwinden
16.05.2025

Die belarussische Regierung hat mit rigider Preiskontrolle einen der elementarsten Versorgungsbereiche des Landes destabilisiert....

DWN
Finanzen
Finanzen Philipp Vorndran: „Kaufen Sie Immobilien, Gold – und streuen Sie Ihr Vermögen global“
16.05.2025

Anleger müssen umdenken: Investitionsstratege Philipp Vorndran warnt im Gespräch mit Peter Frankl vor einem Kollaps des alten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche
16.05.2025

VW-Chef Blume steht zunehmend unter Druck: Kritik aus den eigenen Reihen bringt seine Doppelrolle ins Wanken. Wie lange kann er sich noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Was sind alternative Investments? Whisky, Windpark, Private Equity – wie Sie abseits der Börse Rendite machen
16.05.2025

Alternative Investments gelten als Baustein für resiliente Portfolios. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Anlageklasse? Warum sie...

DWN
Politik
Politik Dobrindt: Grenzkontrollen markieren den Beginn eines Kurswechsels
16.05.2025

Innenminister Dobrindt setzt auf strengere Maßnahmen und schärfere Grenzkontrollen – ein klarer Kurswechsel in der Migrationspolitik....

DWN
Politik
Politik Grüne kritisieren Wadephuls Aussage zu Verteidigungsausgaben als "naiv"
16.05.2025

Verteidigungsausgaben sollen auf fünf Prozent steigen – ein Vorschlag, der Deutschland spaltet. Doch wie realistisch ist dieses Ziel?...

DWN
Politik
Politik Merz warnt vor Wiederbelebung von Nordstream 2 – Geheimgespräche zwischen USA und Russland
16.05.2025

Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau über Nordstream 2 alarmieren Berlin. CDU-Chef Friedrich Merz warnt vor einer...