In der chinesischen Provinz Sichuan ist es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Umwelt-Aktivisten gekommen. In der Stadt Shifang nahmen tausende Menschen an einer Demonstration gegen ein geplantes Kupferwerk teil.
Die Stadtregierung und der Betreiber des Werkes gaben zwar überraschend bekannt, die Fabrik aufgrund der Proteste doch nicht bauen zu wollen, die Demonstration löste sich aber nicht auf. Nun forderten die Demonstranten die Freilassung von Studenten, die verhaftet worden waren, nachdem sie sich in sozialen Netzwerken kritisch geäußert hatten.
Wie Augenzeugen der FT berichteten, rückte gegen Abend ein Großaufgebot an Polizei und Sondereinsatzkommandos an, um die Proteste aufzulösen. Dabei kam unter anderem Tränengas zum Einsatz.
Die gewaltsam aufgelöste Demonstration in Shifang ist Teil einer Reihe von Unruhen, die in der jüngeren Vergangenheit China beschäftigten. Auch Bewohner von Nachbarstädten waren für die Demonstration angereist. Erst Ende Juni war eher zufällig bekannt geworden, dass im Stadtgebiet ein Kupferwerk entstehen sollte. Anwohner waren durch den Spatenstich für den Bau der Fabrik darauf aufmerksam geworden.
Das steigende Bewusstsein für die schweren Folgen der Umweltverschmutzung führt in China inzwischen zu immer mehr Widerstand gegen die Versuche der Regierung, die Wirtschaft um jeden Preis am Laufen zu halten.