Finanzen

160 Wirtschaftsprofessoren machen Front gegen den ESM

In einem offenen Brief wenden sich rund 160 Ökonomen an die Bundesregierung und beklagen die Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels. Das Hauptproblem sehen die Wissenschaftler in dem Eintritt in eine Bankenunion, welche eine gemeinsame Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems bedeuten würde.
05.07.2012 17:15
Lesezeit: 1 min

In einem Brief (Original hier) haben sich 160 Ökonomen, darunter auch so prominente Namen wie der Chef des Ifo Instituts Hans-Werner Sinn oder der emeritierte Professor für Volkswirtschafslehre Joachim Stabatty, über die Krisenpolitik von Angela Merkel und ihre europäischen Kollegen beschwert. Der Weg hin zu einer Bankenunion und der damit verbundenen, gemeinsamen Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems wird besonders scharf kritisiert.

Hierzu heißt es in dem Brief, dass die Bankschulden annähernd dreimal so hoch seien wie die Staatsschulden. Dies entspreche in den derzeitigen fünf Krisenländern der Eurozone mehreren Billionen Euro. Die Garantien für diese Schulden dürften auf gar keinen Fall die Steuerzahler, Rentner und Sparer der noch wirtschaftlich robusten Länder übernehmen, so die Wissenschaftler weiter.

Vor allem seien Verluste aus der Finanzierung von inflationären Wirtschaftsblasen der südlichen Länder durchaus absehbar, was die Wirtschaftsexperten zur Schlussfolgerung kommen läßt, dass es möglich sein müsse, auch mal eine Bank pleitegehen zu lassen.

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