Die überschuldeten Regionen Spaniens stellen die zentrale Regierung vor große Herausforderungen. Drei Regionen haben mittlerweile offiziell bekannt gegeben, dass sie aus dem Notfonds der Regierung Gelder beantragen werden, um sich erst einmal über Wasser zu halten (hier). Unter diesen befindet sich auch Katalonien, die am höchsten verschuldete Region des Landes. Doch die Situation in Katalonien spitzt sich schneller zu als gedacht.
Am Dienstag teilte die lokale Regierung Kataloniens mit, dass die im Juli die Zahlung von Zuschüssen für soziale Institutionen, wie etwa Krankenhäuser und Altersheime, stoppen werde. „Es ist ein Problem der Liquidität“, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums der katalanischen Landesregierung der Zeitung El País (dennoch boykottiert Katalonien die Sparziele der Regierung weiter - hier). Man werde aber versuchen, die Zahlungen im September wieder aufzunehmen. Zwar hat die Regierung nicht gesagt, um wie viel es sich bei den gestoppten Zuschüssen handelt, aber El País berichtet von etwa 400 Millionen Euro. 7.500 Institutionen sollen von dem Zahlungsstopp betroffen sein.
Nach Ansicht der Vereinigung für Verbände des Sozialen Dienstes werden rund 100.000 Mitarbeiter deshalb für den Juli kein Gehalt erhalten. Diese Maßnahme sei „alarmierend“, weil die lokale Regierung bereits im vergangenen Jahr ihre Ausgaben für die Gesundheitsindustrie gekürzt habe.