Kunden verstaatlichter spanischer Banken könnten bei einem Schuldenschnitt insgesamt 30 Milliarden Euro ihrer Ersparnisse verlieren. Um diesen Verlust für Sparer zu verhindern, verhandelt die spanische Regierung mit der EU über eine Sonderlösung.
Damit die Kunden keinen Schaden durch die Neuaufstellung der Banken erleiden, sollen sie mittels Schuldenschnitt zwar vorerst auf ihre Forderungen verzichten. Anschließend soll den Kunden ihr Geld über mehrere Jahre hinweg zurückgezahlt werden. Diese Maßnahme benötigt allerdings die Erlaubnis des EU-Kommissars für Wettbewerb.
Das enorme Risiko für Privatkunden entstand durch Vorzugsaktien an Banken und minderwertigen Bankschulden, welche die Banken an die Kunden als Sparanlagen verkauft hatten. Durch die Verstaatlichung der Banken würden diese Produkte eigentlich ihren Wert vollständig verlieren.
„Wenn Geld von der EU in diese Banken investiert wird, hat sie ein Interesse, den Wert dieser Anlagen zu erhalten“, sagte ein führender Bankmitarbeiter der Financial Times.
Alleine bei Bankia, der größten verstaatlichten Bank Spaniens, würden 80.000 Kunden große Teile ihrer Ersparnisse verlieren. Bankia gab drei Milliarden Euro an nun gefährdeten Sparanlagen aus.
Die Banken befürchten, ihnen könnten massenhaft Kunden davonlaufen, sollte die Rückzahlung nach dem Schuldenschnitt nicht genehmigt werden. Sie fordern, dass die Inhaber der Bankaktien und Schulden auf ihre Forderungen zwischen 50 und 70 Prozent verzichten. Danach wollen sie die Verluste innerhalb von sechs Jahren an die Kunden zurückzahlen.