Finanzen

Spanien: Kleine Sparer verlieren bei Haircut 30 Milliarden Euro

Lesezeit: 1 min
15.08.2012 10:58
Die EU besteht auf einem Schuldenschnitt für die spanischen Kleinanleger. Nun will die Regierung die betrogenen Sparer mit neuen Versprechungen zur Einwilligung bewegen.
Spanien: Kleine Sparer verlieren bei Haircut 30 Milliarden Euro

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Kunden verstaatlichter spanischer Banken könnten bei einem Schuldenschnitt insgesamt 30 Milliarden Euro ihrer Ersparnisse verlieren. Um diesen Verlust für Sparer zu verhindern, verhandelt die spanische Regierung mit der EU über eine Sonderlösung.

Damit die Kunden keinen Schaden durch die Neuaufstellung der Banken erleiden, sollen sie mittels Schuldenschnitt zwar vorerst auf ihre Forderungen verzichten. Anschließend soll den Kunden ihr Geld über mehrere Jahre hinweg zurückgezahlt werden. Diese Maßnahme benötigt allerdings die Erlaubnis des EU-Kommissars für Wettbewerb.

Das enorme Risiko für Privatkunden entstand durch Vorzugsaktien an Banken und minderwertigen Bankschulden, welche die Banken an die Kunden als Sparanlagen verkauft hatten. Durch die Verstaatlichung der Banken würden diese Produkte eigentlich ihren Wert vollständig verlieren.

„Wenn Geld von der EU in diese Banken investiert wird, hat sie ein Interesse, den Wert dieser Anlagen zu erhalten“, sagte ein führender Bankmitarbeiter der Financial Times.

Alleine bei Bankia, der größten verstaatlichten Bank Spaniens, würden 80.000 Kunden große Teile ihrer Ersparnisse verlieren. Bankia gab drei Milliarden Euro an nun gefährdeten Sparanlagen aus.

Die Banken befürchten, ihnen könnten massenhaft Kunden davonlaufen, sollte die Rückzahlung nach dem Schuldenschnitt nicht genehmigt werden. Sie fordern, dass die Inhaber der Bankaktien und Schulden auf ihre Forderungen zwischen 50 und 70 Prozent verzichten. Danach wollen sie die Verluste innerhalb von sechs Jahren an die Kunden zurückzahlen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Panorama
Panorama Klimawandel: 2024 wird das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
24.12.2024

2024 wird das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und markiert eine Rekordabweichung von über 1,5 Grad Celsius zum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Spritpreise: Drittteuerstes Tankjahr - 2025 könnte noch teurer werden
24.12.2024

Das Jahr 2024 war eines der teuersten Tankjahre aller Zeiten, kommendes Jahr sieht nicht besser aus: Zum 1. Januar steigt der C02-Preis von...

DWN
Politik
Politik Nach Amoklauf auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Sicherheitslücken und Staatsversagen - Ist die innere Sicherheit in Gefahr?
24.12.2024

Nach dem tödlichen Amoklauf in Magdeburg werden wiederholt Defizite bei der Sicherheitslage deutlich. Der Grünen-Politiker von Notz...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: „Null-Bock-Tage“ im Job? Auszeiten im Arbeitsalltag – ein Arbeitsmodell für Deutschland?
24.12.2024

Der Krankenstand in Deutschland bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Und das nicht ohne Grund: „Einfach mal durchatmen“ ist für...

DWN
Technologie
Technologie Kirche und Künstliche Intelligenz: KI-Jesus im Beichtstuhl verblüfft Kirchenobere
24.12.2024

Avatar direkt in der Kirche: Eine Schweizer Kirche hat in diesem Jahr mit künstlicher Intelligenz einen sprechenden Jesus kreiert, der in...

DWN
Panorama
Panorama Inklusion im Fußball: Wie Manchester United mit Pflegeprodukten für Männer vorangeht
24.12.2024

Manchester United setzt mit der Einführung von Pflegeprodukten für Männer mit Blasenschwäche ein wichtiges Signal für Inklusion im...

DWN
Politik
Politik Vor der Bundestagswahl und nach dem “D-Day”-Papier: Wie geht es weiter für die FDP? Vier Experten und ihre Einschätzung
24.12.2024

„Alles lässt sich ändern“ lautet das Motto der neuen FDP-Wahlkampagne. Ob und wie Christian Lindner mit seiner Partei Wählerinnen...

DWN
Technologie
Technologie KI im Finanzbereich: Das Potenzial und die Herausforderungen im Überblick
24.12.2024

Künstliche Intelligenz begeistert CFOs weltweit – doch wo liegt das tatsächliche Potenzial? Während 87 Prozent der...