Politik

39 Prozent US-Zölle auf Schweizer Exporte: Industrie warnt vor Totalschaden

Die USA verhängen drastische Zölle auf Schweizer Produkte – mit verheerenden Folgen für die Industrie. Die Regierung reist vergeblich nach Washington, die Wirtschaft spricht vom „Horrorszenario“. Jetzt stehen zehntausende Arbeitsplätze auf dem Spiel, während der wichtigste Handelspartner auf stur stellt.
07.08.2025 18:00
Lesezeit: 1 min
39 Prozent US-Zölle auf Schweizer Exporte: Industrie warnt vor Totalschaden
Verheerender Schlag für die Eidgenossen: 39 Prozent US-Zölle bedrohen die Industrie. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Schweizer Wirtschaft zu Zöllen: "Horrorszenario" eingetreten

Die Schweizer Bundespräsidentin kehrt mit leeren Händen aus Washington zurück: 39 Prozent Zölle gelten seit heute. Die Wirtschaft ist entsetzt.

Exportbranche unter Schock

Seit einigen Stunden gelten für die Schweiz so hohe US-Zölle wie für kaum ein anderes Land: 39 Prozent. Der Schweizer Industrieverband der Tech-Industrie, Swissmem, spricht von einem "Horrorszenario".

"Bleibt diese horrende Zollbelastung bestehen, ist das Exportgeschäft der Schweizer Tech-Industrie in die USA faktisch tot – insbesondere angesichts deutlich tieferer Zölle für die Konkurrenz aus der EU und Japan", schreibt der Verband auf X. Das Schweizer Kabinett wollte am Nachmittag zu einer Krisensitzung zusammentreffen.

Wirtschaft fordert schnelle Lösung

Der Wirtschaftsverband Economiesuisse fordert weitere Verhandlungen. "Eine möglichst rasche Einigung zur Reduktion der Zölle ist dringend", schreibt er. Zudem seien Maßnahmen nötig, um den Wirtschaftsstandort zu stärken.

Keine Chance in Washington

Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter sowie Wirtschaftsminister Guy Parmelin waren noch persönlich nach Washington gereist, sind aber am Donnerstagmorgen mit leeren Händen zurückgekehrt. Sie konnten bei ihrem am Dienstag hastig arrangierten Besuch lediglich mit Außenminister Marco Rubio sprechen. Der ließ anschließend verlauten, es sei um Verteidigungskooperation gegangen und "eine faire und ausgeglichene Handelsbeziehung, die dem amerikanischen Volk zugutekommt".

Zehntausende Stellen in Gefahr

Die USA sind der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Rund 18 Prozent der Ausfuhren gingen im vergangenen Jahr über den Atlantik. Die Industrie fürchtet bei 39 Prozent Zöllen um zehntausende Arbeitsplätze. US-Präsident Donald Trump argumentiert mit dem hohen Defizit im Warenhandel von rund 39 Milliarden Franken. Zusammen mit dem Dienstleistungshandel betrachtet, ist es etwa halb so hoch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht auf tiefsten Stand seit Juni: Anleger leiden unter Risikoaversion
04.11.2025

Der Bitcoin-Kurs steht unter massivem Druck. Milliardenverluste, Panikverkäufe und makroökonomische Unsicherheiten erschüttern den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Studie: Betriebsrat wirkt sich positiv auf die Produktivität aus
04.11.2025

Wie stark kann ein Betriebsrat die Produktivität von Unternehmen wirklich beeinflussen? Eine aktuelle Ifo-Studie liefert überraschende...

DWN
Panorama
Panorama Triage-Regel gekippt: Was die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bedeutet
04.11.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die umstrittene Triage-Regel gekippt – ein Urteil mit weitreichenden Folgen für Medizin und Politik....

DWN
Politik
Politik Reformen in Europa: Wie der schleppende Fortschritt den Wettbewerb gefährdet
04.11.2025

Europa steht vor wachsenden wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Kann die Union unter diesen Bedingungen den Rückstand...

DWN
Finanzen
Finanzen BYD-Aktie unter Druck: Chinas Autobauer mit größtem Umsatzrückgang seit Jahren
04.11.2025

BYD steht unter Druck: Der einstige Überflieger der E-Auto-Branche erlebt den größten Gewinnrückgang seit Jahren. Anleger sind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stahlproduktion: Studie der Hans-Böckler-Stiftung warnt vor Milliardenverlusten durch Stahlauslagerung
04.11.2025

Die mögliche Stahlauslagerung deutscher Produktionskapazitäten sorgt für Aufsehen. Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung warnt...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: So schützen sich Anleger vor einem möglichen KI-Crash an den Finanzmärkten
04.11.2025

Die US-Finanzmärkte sind in Bewegung. Technologiewerte und Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz sorgen für Begeisterung und...

DWN
Finanzen
Finanzen Autokosten: Check zeigt steigende Preise für Versicherung, Pflege und Reparaturen
04.11.2025

Die Preise rund ums Auto steigen rasant – von Versicherung bis Wartung. Ein aktueller Autokostencheck zeigt, wie stark sich der Unterhalt...