Die Produktion von Biodiesel in Europa erfüllt die Ziele der EU-Kommission nicht. Biosprit reduziert im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen den Ausstoß von Treibhausgasen in den meisten Fällen um weniger als 30 Prozent. Die EU plant hingegen mit Emissions-Einsparungen durch Biosprit von 35 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Friedrich Schiller Universität in Jena.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die 'Nachhaltigkeit' von Biodiesel aus Raps in der Interpretation der EU-Richtlinie für erneuerbare Energie im besten Fall fragwürdig und in den meisten Fällen einfach nicht zu rechtfertigen ist“, sagte Dr. Gernot Pehnelt dem Guardian.
Lediglich zwei der zehn untersuchten Produktionsstätten konnten die EU-Vorgaben von 35 Prozent Emission-Reduzierung erfüllen. Der größte Teil erreichte hingegen nicht einmal 30 Prozent weniger Treibhausgase. Obwohl die aktuellen Ziele nicht erfüllt werden können, plant die EU das Einsparungsziel bereits in den kommenden fünf Jahren auf 50 Prozent anzuheben.
Pehnelt und sein Kollege Dr. Christoph Vietze sahen sich bei ihren Untersuchungen zudem von Kommission behindert: „Was wir brauchen, ist Transparenz. Die Europäische Kommission zögert bei der Veröffentlichung der Hintergrunddaten und verspricht neue Berechnungen für einzelne Biokraftstoffe zur Verfügung zu stellen. Bis jetzt hat sie jedoch noch keine neuen Werte vorgelegt“, kritisiert Pehnelt.