Politik

Nach Ausschreitungen: Foxconn schließt Werk in China

Unruhen unter insgesamt 2.000 Arbeitern haben beim weltgrößten Elektronikhersteller zu der Schließung eines gesamten Werkes geführt. Doch es ist nicht das erste Mal, dass dieser Hersteller, der auch an der Produktion des iPhones mitwirkt, in die Schlagzeilen gerät.
25.09.2012 10:11
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Kalte Füße: EZB läßt Bond-Programm rechtlich prüfen

Rund 40 Verletzte und zahlreiche Festnahmen, das ist die Bilanz nach heftigen Ausschreitungen in einem Werk des weltgrößten Elektronikherstellers Foxconn. Das Werk, wo sich die Unruhen mit insgesamt 2.000 Beteiligten ereignet haben, gehört zu den größten des Elektronikherstellers und ist vorübergehend geschlossen worden. Am Sonntagabend sei die Situation in der Fabrik in Taiyuan in der Provinz Shanxi eskaliert. Etwa 5.000 Polizisten kamen zum Einsatz, um die Situation zu entschärfen. Bis Montagmorgen hatten die Ausschreitungen angehalten. Das Unternehmen sagte, eine persönliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Mitarbeitern sei eskaliert, so die FT. Mittlerweile hat das Werk wieder die Produktion aufgenommen.

Das 79.000 Mitarbeiter zählende Werk ist Teil der iPhone-Lieferkette. Foxconn ist einer der Hauptlieferanten für Apple, aber auch kein unbeschriebenes Blatt mehr, wenn es um schlechte Schlagzeilen geht. Etwa 1,2 Millionen Menschen arbeiten bei dem Elektronikhersteller. Nach einer Reihe von Selbstmorden unter Foxconn-Mitarbeiter in den Jahren 2009 und 2010 hatte das Unternehmen damit begonnen, Produktionsveränderungen zum Vorteil der Mitarbeiter durchzuführen.

Doch noch immer sind die Löhne extrem niedrig und der Druck auf die Mitarbeiter immens hoch. Eine Untersuchung des US-Konzerns Fair Labour Association kam zwar Anfang des Jahres zu dem Schluss, dass Foxconn etwa zwei Drittel von 365 Arbeitsproblemen angesprochen hat. Aber die aufgrund der Einführung des iPhone 5 in den vergangenen Monaten zunehmenden Aufträge hatten zu zahlreichen Beschwerden über exzessive Überstunden und den Einsatz von Studenten als Praktikanten geführt, so der US-Konzern.

„Bis sich nicht das gesamte soziale Umfeld ändert, sind einige kleine Änderungen bei Foxconn bedeutungslos“, macht Yang Lixiong, Expertin für arbeitsrechtliche Fragen an der Renmin Universität in Peking, deutlich.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Weitere Themen

Liechtensteiner Anwalt warnt vor Swiss Life-Produkten

Budgetprobleme: US-Stadt Camden will die Polizei auflösen

Monti: Italien hat alle Probleme gelöst

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt E-Scooter: „Die letzte Meile der Mobilität braucht Liebe“ – Egret-Gründer über urbane Elektromobilität und Innovation
24.01.2025

Von der Boygroup auf die Bühne der Elektromobilität: Florian Walberg kämpfte in Brüssel für die Legalisierung von E-Scootern, baute in...

DWN
Politik
Politik Trumps harter Migrationskurs: Abschiebungen verschärft, Grenzen dicht gemacht
24.01.2025

Im Wahlkampf wetterte Donald Trump fast bei jedem Auftritt gegen Migranten. Nun führt er die neue US-Regierung – und diese zeigt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaftsforum in Davos beendet: Wie Trump das WEF-Treffen dominierte
24.01.2025

Beim Weltwirtschaftsforum geht es eigentlich darum, die Welt mit mehr Handel und Kooperation zusammenzuführen. Doch das Treffen der...

DWN
Politik
Politik Merz drängt auf Asylwende: "Werden diese Anträge einbringen, unabhängig davon, wer ihnen zustimmt“
24.01.2025

CDU-Kanzlerkandidat Merz will eine Kehrtwende in der Asylpolitik und dafür Anträge zur Eindämmung der illegalen Migration im Bundestag...

DWN
Technologie
Technologie Energieimport Deutschland: 80 Milliarden Euro für fossile Brennstoffe!
24.01.2025

Energieimport Deutschland: Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kostet das Land astronomische Summen, während gleichzeitig die...

DWN
Politik
Politik Wen soll ich wählen 2025? Die Folgen der tödlichen Messerattacke in Aschaffenburg
24.01.2025

Wen soll ich wählen bei der Bundestagswahl 2025? Diese Frage stellen sich gerade Millionen Deutsche. Einige wissen die Antwort bereits,...

DWN
Finanzen
Finanzen Erben und Vererben - steuerliche Aspekte im Überblick
24.01.2025

Erbschaften und Schenkungen sind in Deutschland nicht nur mit emotionalen, sondern auch mit steuerlichen Herausforderungen verbunden....

DWN
Politik
Politik Trump gibt Selenskyj Kriegsmitschuld: "Hätte das nicht tun müssen"
24.01.2025

Für Donald Trump liegt die Verantwortung für die Eskalation des Ukraine-Kriegs auch beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj....