Politik

Monti: Italien hat alle Probleme gelöst

2013 wird ein „Jahr des Wachstums“, glaubt Mario Monti mit Blick auf die von ihm eingeführten Reformen. Die Italiener hätten begriffen, dass die Reformen in ihrem Interesse seien und nun werde es bergauf gehen. Dass die OECD im gleichen Moment warnt, Italien solle nicht nachlassen und müsse notfalls auch einen Bailout beantragen, scheint den italienischen Premier nicht zu interessieren.
24.09.2012 22:42
Lesezeit: 1 min

„Dank der Bemühungen der Regierung ist Italien von der Liste der Länder, die eine Quelle der Probleme für die Eurozone sind, verschwunden“, sagte der italienische Premier Mario Monti bei einer OECD-Konferenz am Montag. Die italienische Bevölkerung habe dazu beigetragen, weil sie sich „nicht feindselig gegenüber den Reformen, die durchgeführt werden mussten, gezeigt habe“, fügte er hinzu. „Wir haben sie davon überzeugt, dass die Reformen in ihrem Interesse waren.“

Trotz der Prognose, so Mario Monti, wird 2013 daher ein „Jahr des Wachstums“ sein, auch wenn der Motor der Wirtschaft langsam startet wird. Vergangene Woche hatte die italienische Regierung berichtet, dass das BIP im kommenden Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen werde. „Die Vorhersage von 0,2 Prozent erscheint wie eine Rezession, aber es wird dennoch ein ansteigender Trend erreicht werden“, erklärte Mario Monti der italienischen Nachrichtenagentur Ansamed zufolge.

Tatsächlich hat Italien jedoch bisher keine gravierenden Reformen durchgeführt, Monti hat sich vor allem als ein Meister der Ankündigungen profiliert (mehr dazu hier). Die OECD selbst sieht das jedoch ein wenig anders. Zwar könnten die strukturellen Reformen in den kommenden zehn Jahren zu einem Wachstum von 4 Prozent führen, so der OECD-Generalsekretär Gurría, aber man dürfe sich jetzt nicht zurücklehnen. Auch dürfe die Regierung nicht ausschließen, doch einen Bailout zu beantragen, so Angel Gurría, sollten die Finanzmärkte die Fortschritte der Reformen nicht bedenken.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...