Politik

Konflikte und schlechte Daten: Sorge um China und Japan

Lesezeit: 1 min
07.10.2012 23:21
In Asien läuft es nicht mehr rund: Der Konflikt zwischen China und Japan verunsichert die Märkte. Das chinesische Wirtschaftswachstum ist seit zwei Jahren rückläufig, Japans Handelsbilanz und der hohe Schuldenberg bereiten den Märkten zunehmend Sorgen.
Konflikte und schlechte Daten: Sorge um China und Japan

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Streit um die Inselgruppe von Senkaku zwischen China und Japan stört nicht nur die diplomatischen Beziehungen beider Länder (mehr hier), sondern lässt auch die Investitionsfreudigkeit erheblich zurückgehen. Angesichts von Brandanschlägen auf japanische Produktionsanlagen seien Anleger sehr nervös, ob sie weiter in die Region investieren sollten, berichtet der Guardian.

China und Japan haben weltweit die zweit- beziehungsweise drittgrößten Volkswirtschaften, und sind verantwortlich für ein Fünftel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Dabei hat sich Chinas Wirtschaftswachstum innerhalb der letzten zwei Jahre von 10 auf 8 Prozent reduziert (mehr hier). Für 2012 werden 7,5 Prozent angestrebt. Gleichzeitig wuchs Chinas Bevölkerung um 6 bis 7 Prozent. Japan fokussiert den Ausbau von Wirtschaftsstandorten wie Indonesien, den Philippinen oder jetzt auch Burma. Auch Amerika und Europa üben bereits Zurückhaltung  mit ihren Investitionen, vor allem aufgrund von Chinas Korruption und Produktpiraterie.

Japans wirtschaftliche Bilanz ist ebenfalls nicht so rosig. Der Import von Öl und Gas sorgt diesjährig für die zweite negative Handelsbilanz in dreißig Jahren. Der Yen steht auf einem Rekordhoch gegenüber dem Dollar und verteuert japanische Produkte auf dem Weltmarkt immens. Darüber hinaus drückt die Schuldenlast auf die japanische Volkswirtschaft, das intensive Gelddrucken der japanischen Notenbank sorgt nicht gerade für Beruhigung. Nur durch die Intervention der Notenbank konnte die Staatspleite verhindert werden (mehr hier).

Für den Internationalen Währungsfonds, der kommende Woche in Tokio tagt, bedeutet die momentane Situation zwischen den Wirtschaftsriesen neben der Eurozone eine bedrohliche Entwicklung Richtung Wachstumshemmnis und Protektionismus.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...