Politik

Sizilien auf Anti-EU-Kurs: Comedian Beppe Grillo gewinnt Wahl

Rosario Crocetta wird der neue Präsident auf Sizilien. Die Demokratische Partei und die christliche Zentrumspartei bilden die Regierungskoalition. Heimlicher Sieger ist Beppo Grillo, dessen euroskeptische Partei sich klar gegen die Sparpolitik Montis stellt.
30.10.2012 13:28
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Politik und Ehrlichkeit: Steinbrück hat zwei Vorträge „verschwitzt“

Mit 30.48 Prozent wird Rosario Crocetta der neue Präsidenten Siziliens. Getragen wird er dabei von einer Regierungskoalition der Demokraten, der Zentrumspartei und Beppe Grilos Movimento Cinque Stele, berichtet Reuters Italien. Der heimliche Gewinner der Wahl ist jedoch Beppe Grillo.

Die sizilianische Wahlbeteiligung erreichte letztes Wochenende ein Rekordtief. Lediglich 47,44 Prozent der viereinhalb millionen Wahlberechtigten gingen zur Wahlurne (hier). Die meisten Stimmen erhielt tatsächlich die euroskeptische Movimento Cinque Stele-Partei des früheren Satirikers Beppe Grillo mit 14,88 Prozent der Stimmen. Crocettas Demokraten wurden von 13,43 Prozent gewählt. Berlusconis Popolo della Libertà, vormals Platzhirsch der Insel, erhielt lediglich 12,91 Prozent Wahlanteil. Die Zentrumspartei ist mit 10,84 Prozent im Parlament.

„Es ist das erste Mal, dass eine Mitte-Links-Kandidat der Region Sizilien gewählt wird. Dies ist ein Rendezvous mit der Geschichte“, zitiert Reuters Siziliens neuen Präsident zum Wahlausgang. Das Wahlergebnis auf Sizilien gilt als Hinweis auf die kommenden Präsidentschaftswahlen im April (mehr hier). Wenngleich Beppe Grillos Movimento Cinque Stele trotz des Wahlsiegs die neue Regierung nicht stellen wird, so ist der Anteil der Stimmen doch eine klare Absage an Montis Sparkurs. Immerhin wetterte er bei seinen Auftritten immer gegen die Sparpolitik Montis. Auf der anderen Seite erhielt Berlusconis Popolo della Libertà durch die Wahl einen deutlichen Dämpfer. Noch am Wochenende drohte dieser noch, er wolle Montis Regierung stürzen (mehr hier).

Weitere Themen

Dammbruch in New Jersey: 20.000 Menschen eingeschlossen

Merkel schließt Schuldenschnitt für Griechenland nicht aus

Chaos an der Ostküste: Hurrikan Sandy fordert erste Opfer

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Diäten, Rente und Pflege - was sich im Juli ändert
18.06.2025

Gerade in der Urlaubszeit wäre mehr Geld auf dem Konto ein Traum: Für wen ab Juli mehr drin ist und welche Fristen Sie beachten sollten.

DWN
Politik
Politik Baugenehmigungen: Mehr neue Wohnungen – Aufwärtstrend hält an
18.06.2025

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Die jüngsten Zahlen machen Hoffnung. Und die Bundesregierung will mit einem neuen Gesetz für noch mehr...

DWN
Panorama
Panorama Nach Raketen aus Iran: Israels Militär greift Teheran an
18.06.2025

Inmitten der Spekulationen über einen möglichen Kriegseintritt der USA haben Israel und Iran ihre wechselseitigen Angriffe fortgesetzt....

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
18.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Barrierefreiheit ab Juni Pflicht – viele Online-Shops riskieren hohe Strafen
18.06.2025

In wenigen Tagen wird digitale Barrierefreiheit in Online-Shops gesetzlich vorgeschrieben – doch viele Anbieter hinken hinterher. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gasimporte aus Russland: EU-Kommission plant komplettes Aus – welche Folgen das hat
18.06.2025

Russisches Gas fließt trotz Sanktionen weiterhin nach Europa – doch die EU-Kommission will das ändern. Ab 2028 sollen Gasimporte aus...

DWN
Politik
Politik Trump will "echtes Ende": Diplomatie oder einen Kriegseintritt der USA?
17.06.2025

Trumps vorzeitiges Verlassen des G7 Gipfels in Kanada hat viele Fragen offen gelassen. Reporter die Trump auf seiner Rückreise begleitet...

DWN
Politik
Politik Kriegswaffe Hunger? Israel greift erneut Menge bei Gaza-Hilfszentrum an
17.06.2025

Das israelische Militär hat erneut wartende Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen...