Finanzen

EU-Kommissarin Reding will Veto-Recht für Mitgliedstaaten abschaffen

Lesezeit: 1 min
12.11.2012 15:38
Die Justizkommissarin der EU Vivane Reding hat sich für eine Abschaffung des Veto-Rechtes ausgesprochen. Viele Länder drohen damit, das neue EU-Budget für 2014 bis 2020 scheitern zu lassen.
EU-Kommissarin Reding will Veto-Recht für Mitgliedstaaten abschaffen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: EU bereitet nächste Griechen-Rettung vor

Der Widerstand der Mitgliedstaaten vor der Abstimmung über den neuen EU-Haushalt auf dem nächsten EU-Gipfel am 22. und 23. November wächst. Nun meldet sich die EU-Kommission mit einer Stellungnahme der Justizkommissarin zu Wort: „Das Veto-Recht in der EU muss verworfen werden“. Anstatt dessen sollen Entscheidungen künftig auf Basis von einfachen Mehrheiten zustande kommen können, sagte Viviane Reding einem Bericht des EU-Observers zufolge. „Das Mehrheitswahlrecht sollte auf mehreren Politikfeldern eingeführt werden, zum Beispiel bei den Steuern“, sagte Reding auf einer Bürgerdebatte in Berlin am Samstag.

Seit Wochen vergrößert sich der Unmit der EU-Mitgliedstaaten über den Entwurf für das neue EU-Budget für die Jahre 2014 bis 2020. Der Umfang des Haushaltes soll rund eine Billion Euro umfassen. Der britische Premierminister David Cameron kritisierte diese Rekordzahl öffentlich und kündigte sein Veto bei der Abstimmung auf dem nächsten EU-Gipfel an (mehr hier). Auch in Frankreich und Irland ist die Bereitschaft zur Blockade vorhanden.

Für Reding sollten EU-Abstimmungen einem anderen Prinzip unterworfen werden. „Eine große Familie kann es nur schaffen, wenn sie zusammenhält und gemeinsame Entscheidungen erreichen will.“ Wenn 26 Staaten eine Entscheidung wollen und der 27. Staat blockiert, sei das nicht richtig.

Für eine Änderung der Entscheidungsfindung müssten die EU-Verträge geändert werden. Angesichts eines gespaltenen Europas bei dem Thema EU-Budget ist ein solcher Vorstoß unwahrscheinlich. Aus verschiedenen Kreisen kommt jedoch immer wieder der Versuch, die Entscheidungsfindung der EU zu vereinfachen und ihre Handlungsfähigkeit zu erhöhen. Eine Besteuerung der EU-Staaten geht dabei in die gleiche Richtung, wie der Vorschlag Bundesfinanzminister Schäubles, den EU-Währungskommissar mit mehr Kompetenzen auszustatten (hier).

Weitere Themen:

Zu viel Betrug: Brüssel straft österreichische Bauern ab

Keine Halbnackten mehr: Aus für Bunga-Bunga im italienischen Staats-TV

Griechenland: Parlaments-Angestellte attackieren Parlamentarier


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...