Finanzen

Britische Aufseher: Banken sind zu wichtig, um kontrolliert zu werden

Lesezeit: 1 min
14.12.2012 13:52
Im Zuge des Libor-Skandals sind etliche Großbanken ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Doch zu harte Strafen dürften den Banken nicht aufgebürdet werden, warnt ein britischer Bankenaufseher. Das würde die Banken unnötig destabilisieren.
Britische Aufseher: Banken sind zu wichtig, um kontrolliert zu werden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Zentralbanken ändern Kurs und wollen höhere Inflation zulassen

In den letzten Wochen gingen die amerikanischen und britischen Behörden im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal hart gegen große Banken vor (mehr hier). Doch nun weist der britische Bankenaufseher Andrew Bailey auf mögliche Gefahren einer übertriebenen strafrechtlichen Verfolgung von Banken hin. Sie könne das Vertrauen in die Banken beschädigen. „Es würde die Banken sehr destabilisieren“, sagte er dem Telegraph. Die Banken seien zu wichtig, als dass man ihr Scheitern zulassen könne. Noch sehe er ja auch keine „größere Anklage“.

Vor einigen Tagen hatte HSBC sich mit einer US-Behörde auf Strafzahlungen in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar geeinigt. Die Bank war beschuldigt worden, Geldwäsche im Zusammenhang mit Drogengeschäften begünstigt zu haben (mehr hier). Staatsanwalt Lanny Breuer erklärte die außergerichtliche Einigung mit HSBC mit Blick auf mögliche Folgen zu harter Strafen für Banken. „Heutzutage müssen wir feststellen, dass auch auf unschuldige Menschen sehr große Konsequenzen zukommen, wenn man eine Entscheidung trifft“, zitiert ihn der Telegraph.

Auch in Deutschland könnte die Abhängigkeit der Politik von den Banken die Deutschen Bank vor zu harten Strafen bewahren. Sie wurde vor einigen Tagen von einem massiven Polizeiaufgebot belästigt. Die Staatsanwaltschaft wirft auch ihr Geldwäsche vor (mehr hier).

Weitere Artikel

Thorium statt Uran: Norwegen erfindet die Kernenergie neu

EU-Weihnachtsfeier: Für die Staatsdiener beginnen heute die Ferien

Kurios: In Indien boomt Hitler als Lifestyle-Marke


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...