Politik

Forscher warnen vor überraschendem Asteroiden-Einschlag

Lesezeit: 2 min
18.12.2012 12:12
Erst vergangene Woche passierte ein Asteroid in 140.000 Meilen Entfernung die Erde. Nur zwei Tage, nachdem er von Forschern überhaupt entdeckt wurde. Experten fordern nun, ein neues, besseres Überwachungssystem zu schaffen und Notfallpläne aufzustellen. Der Apophis Asteroid beispielsweise wird im Jahr 2029 der Erde näher kommen als ein Fernsehsatellit.
Forscher warnen vor überraschendem Asteroiden-Einschlag

Aktuell

Zypern: Regierung verwendet Pensionsfonds für Gehälter der Beamten

Der amerikanische Blockbuster „Armageddon“ ist vielen noch im Gedächtnis. Bruce Willis als der Held, der sich opfert, um einen Asteroiden-Einschlag auf der Erde zu verhindern. Doch reine Fiktion ist es nicht. Etliche Wissenschaftler fordern immer eindringlicher, die Überwachungssysteme zu verbessern und Notfallpläne aufzustellen, für den Fall, dass ein Asteroid der Erde doch zu nahe kommen könnte. Sie warnen davor, dass die Zeit zwischen der Entdeckung eines Asteroiden und dessen möglicher Kollission mit der Erde äußerst knapp sein kann und dann nur wenig Spielraum zum Handeln bliebe.

Vergangene Woche flog der Asteroid 2012 XE54 in 140.000 Meilen (225.000km) Entfernung an der Erde vorbei - 384.000km beträgt die Distanz zwischen Erde und Mond. Erst zwei Tage zuvor war er von Forschern entdeckt worden. Der Asteroid war an sich nicht groß, er hatte lediglich einen Durchmesser von 36 Metern.Aber der letzte Asteroid dieser Größer, der tatsächlich auf der Erde einschlug, löschte 1908 eine ganze Waldfläche in Russland von der Größe Londons aus. Zudem näherte sich der deutlich größere Asteroid 4179 Toutatis mit einer Länge von über 4,5 Kilometern vergangene Woche der Erde auf 6,9 Millionen Kilometer. Er ist einer der größten, bekannten Asteroiden, die die Erde regelmäßig in einiger Entfernung passieren. Das nächste Erscheinen von Toutatis wird im November 2069 sein.

Außerdem gehen Weltraumexperten davon aus, dass im Jahr 2029 ein riesiger 300 Meter messender Asteroid der Erde sehr nahe kommen wird: der Apophis Asteroid. Erstmals 2004 gesichtet, soll er 2029 die Erde in nur 36.000 Kilometer Entfernung passieren. Das ist näher als ein Fernsehsatellit und er wird mit bloßem Auge als brennender Punkt am Himmel zu erkennen sein. Zwar kann nahezu ausgeschlossen werden, dass Apophis Asteroid im Jahr 2029 mit der Erde kollodiert. Aber Experten warnen davor, dass die Chance besteht, dass Apophis in eine Gravitationsschleife geraten könnte. Dann würde er 2038 noch einmal zu Tage treten und mit der Erde zusammenstoßen.

Um sowohl für diesen Fall als auch für Gefahren durch kleinere Asteroiden vorbereitet zu sein, treffen sich nun im Februar Deligierte aus der ganzen Welt bei den Vereinten Nationen. Die Früherkennung sei nicht nur aus technischen Gründen wichtig, sondern auch aus politischen, gibt Richard Crowther, Chefingenieur der UK Space Agency, zu bedenken. Wenn man die Laufbahn eines Asteroiden in naher Zukunft beeinflusst, um ihn beispielsweise von einem Einschlag in Großbritannien abzubringen, „könnte eine solche Verschiebung Amerika aber auch andere Teile Europas bedrohen“, sagte er dem Business Insider. Man kann nicht einfach den Asteroiden ein paar hundert Kilometer weiter südlich einschlagen lassen, wenn sich dort ein anderes Land befindet. Auch für solche Entscheidung bräuchte man diese Notfallpläne, so Crowther.

Das einfache Entsenden einer Rakete wird dem Experten zufolge nicht ausreichen. Da es sich bei Asteroiden um eine lose Ansammlung von Gestein handelt, das sich nach dem Raketeneinschlag wieder neu bilden könnte, erklärt Crowther außerdem. Deshalb müssen „wir verstehen, aus was diese Objekte bestehen und wie wir mit ihnen in Zukunft umgehen können“, ergänzt er.

NASA-Aufnahmen des Toutatis

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Weitere Themen

Berlusconi gibt Verlobung mit 27jähriger Francesca Pascale bekannt

Draghi: Kreditvergabe darf keine nationalen Grenzen haben

Merkel: Jugend Europas muss Fremdsprachen lernen

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...