Bereits für Januar meldete der europäische Automobilherstellerverband ACEA bei den Neuzulassungen ein Minus von 8,7 Prozent. Die aktuellen Zahlen aus verschiedenen europäischen Ländern zeigen jedoch, dass sich dieser Trend im Februar noch verschärft hat. In Italien wurden lediglich etwas über 108.000 Fahrzeuge angemeldet – ein Minus von 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und der größte Einschnitt seit mehr als 35 Jahren.
Doch nicht nur in Südeuropa zeigt sich diese Entwicklung. In Deutschland gingen die Neuzulassungen der Pkws im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,5 prozent zurück. Im Januar konnte noch ein leichter Anstieg von 4,5 Prozent registriert werden, so das Kraftfahrt-Bundesamt. 66 Prozent der insgesamt 200.683 Neuzulassungen im Februar waren zudem gewerbliche Zulassungen.
So brach beispielsweise die Zahl der PKW-Neuzulassungen in den Niederlanden im vergangenen Monat um 26,8 Prozent ein – die schlechteste Entwicklung seit zehn Jahren. Nur 32.151 Autos wurden neu zugelassen. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Finnland, wo die Neuzulassungen um 25,8 Prozent zurückgingen. Für Frankreich vermerkte der französische Automobilherstellerverband ein Minus von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
In Frankreich erwägt man deshalb bereits, dieser Entwicklung staatlich entgegenzuwirken. Eine Abwrack-Prämie für Diesel-Fahrzeuge soll das Geschäft mit den Neuwagen wieder ankurbeln (hier). Letztlich leidet die europäische Automobilbranche jedoch nicht nur unter der Rezession, sondern auch an den produzierten Überkapazitäten angesichts der günstigen Angebote außereuropäischer Hersteller. Eine Studie von Ernst & Young schätzt, dass 30 Prozent der europäischen Werke überflüssig sind