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Wie Unternehmen mit Technologiefreiheit die Produktivität steigern und Talente binden

Die Antwort mag überraschen: Nur wenige Mitarbeiter dürfen ihre Arbeitsgeräte selbst wählen – und das bremst nicht nur ihre Produktivität, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Ebenso überraschend ist die recht simple und kostengünstige Lösung.
03.08.2025 12:25
Lesezeit: 3 min

Die Antwort liegt in der Freiheit, Technologien selbst zu wählen

Nur einem Fünftel der Beschäftigten ermöglichen Arbeitgeber, die Arbeitsgeräte selbst auszuwählen – und diejenigen, die diese Möglichkeit haben, bevorzugen Produkte von Apple. Die Freiheit der Mitarbeiter, ihre Technologien selbst zu wählen, wird dabei nicht nur zur Frage der Produktivität, sondern auch zur strategischen Dimension in der Gewinnung und Bindung von Talenten. „Diese Statistik wirft eine grundlegende Frage auf: Wenn ein Mitarbeiter das für ihn bequemste und effizienteste Arbeitsmittel nicht auswählen darf – kann er dann überhaupt maximale Produktivität erreichen?“, fragt Ieva Junokė, Leiterin des Geschäftskundenbereichs bei iDeal.

Laut Junokė sollte diese Frage für jede Führungskraft zentral sein, denn falsch gewählte Arbeitsmittel verlangsamen nicht nur die Arbeit und erhöhen die Unzufriedenheit, sondern führen direkt zu Zeitverlusten und unnötigen finanziellen Aufwänden. Wenn Mitarbeiter gezwungen sind, mit Geräten zu arbeiten, die nicht intuitiv oder zuverlässig sind, verlieren sie wertvolle Stunden mit der Lösung technischer Probleme – anstatt sich auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Das bedeutet nicht nur, dass das Unternehmen sein Produktivitätspotenzial verfehlt, sondern auch höhere Betriebskosten in Kauf nehmen muss. „Wenn wir den Mitarbeitern die Wahl lassen, ermöglichen wir ihnen, schneller und effizienter zu arbeiten – und steigern direkt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens“, betont Junokė.

Klare Präferenz für Apple

Die Studienergebnisse offenbaren einen eindeutigen Präferenztrend: Wenn sie wählen könnten, würde jeder fünfte Fachangestellte einen Mac wählen – mehr als jeden anderen Hersteller. Noch eindrucksvoller ist die Statistik, wenn man die Beweggründe für diese Wahl betrachtet: 63 Prozent der Apple-affinen Arbeitnehmer nannten Qualität als Hauptargument. Auch Zuverlässigkeit und Design belegen hohe Plätze auf der Prioritätenliste (53 bzw. 47 Prozent). Darüber hinaus verwiesen die Befragten, die sich für einen Mac entscheiden würden, häufiger als Anhänger anderer Hersteller auf die Qualität und Zuverlässigkeit der Software. „Die Wahl der Mitarbeiter zeigt einen grundlegenden Wandel: Moderne Fachkräfte suchen nicht nur nach funktionalen, sondern nach zuverlässigen und intuitiven Arbeitsmitteln, die Produktivität und Arbeitsqualität maximieren“, sagt Junokė.

Mehr Flexibilität, mehr Produktivität

Diese Erkenntnis wird durch die Daten gestützt: Ganze 39 Prozent der Befragten gaben an, dass die Möglichkeit zur Auswahl der Arbeitsgeräte ihre Produktivität direkt steigern würde. Weitere 12 Prozent sagten, sie würden sich dadurch mehr wertgeschätzt und motiviert fühlen. Fast jeder dritte Spezialist würde sich eher für ein Stellenangebot interessieren, wenn es ausdrücklich die freie Wahl der technischen Ausstattung beinhaltete.

„Organisationen sollten diesem Aspekt Aufmerksamkeit schenken, denn die Freiheit in der Technologieauswahl gestaltet nicht nur die Arbeitsprozesse, sondern auch die Strategien zur Talentgewinnung – besonders in Bereichen hochqualifizierter Fachkräfte, wo der Wettbewerb um Talente besonders intensiv ist. Wer seinen Mitarbeitern Wahlfreiheit bei Arbeitsmitteln einräumt, investiert nicht in Technik, sondern in Menschen. Das fördert eine Kultur des Vertrauens und signalisiert, dass der Mitarbeiter als Experte wahrgenommen wird, der Entscheidungen selbst treffen kann“, analysiert Junokė.

5 Empfehlungen für eine mitarbeiterzentrierte Technologiepolitik

1. Wahlfreiheit ermöglichen – innerhalb klarer Rahmenbedingungen: Statt starrer IT-Vorgaben lohnt sich ein flexibles Geräteportfolio: Bieten Sie z. B. eine Auswahl an Windows- und macOS-Geräten, definieren Sie Supportgrenzen und ermöglichen Sie individuelle Präferenzen – besonders für Wissensarbeiter.

2. Mitarbeitende als Experten behandeln: Wer seinen Beschäftigten zutraut, selbst die passenden Tools zu wählen, schafft Vertrauen und signalisiert Wertschätzung. Studien zeigen: Mitarbeitende, die ihre Technik wählen dürfen, fühlen sich motivierter und produktiver.

3. Auf Qualität, nicht auf Standardisierung setzen: Die Umfrageergebnisse belegen: Beschäftigte bevorzugen hochwertige, zuverlässige und benutzerfreundliche Geräte – in der Regel MacBooks. Es geht nicht um Luxus, sondern um verlässliche Werkzeuge, die Probleme minimieren und Abläufe beschleunigen.

4. Technologie-Freiheit als Teil der Arbeitgebermarke denken: Knapp ein Drittel der Befragten gab an, dass die Wahlfreiheit bei Arbeitsmitteln ihre Entscheidung für ein Jobangebot beeinflussen würde. Unternehmen, die Flexibilität bieten, haben einen entscheidenden Vorteil im Recruiting – besonders bei jüngeren Generationen.

5. Produktivität messen, nicht Geräte verwalten: Anstatt sich auf Standardisierung und Gerätekontrolle zu fokussieren, sollten Unternehmen die tatsächlichen Ergebnisse in den Mittelpunkt stellen. Welche Geräte führen nachweislich zu besserer Leistung, weniger Ausfällen, höherer Mitarbeiterzufriedenheit?

Falscher Laptop, falsches Signal: So vertreiben Firmen ihre Talente

Auch für deutsche Unternehmen gewinnt das Thema an Relevanz. In einem sich wandelnden Arbeitsmarkt, der von Fachkräftemangel, Digitalisierung und Homeoffice geprägt ist, wird Technologie-Freiheit zum Standortvorteil. Gerade junge Talente der Generation Z sehen sie als Zeichen moderner Unternehmenskultur.

Zudem kann eine flexible Gerätepolitik die IT-Budgets entlasten: Wer auf mitarbeitergesteuerte Hardwarewahl setzt, spart nicht selten beim Support und steigert zugleich Zufriedenheit wie Effizienz – besonders in Branchen mit hoher Wissensarbeit oder kreativem Output. Was in Litauen sichtbar wird, ist somit auch in deutschen Unternehmen strategisch relevant.

Praxisnutzen: Was Unternehmen konkret gewinnen

  • Höhere Effizienz: 39 % der Befragten geben an, mit frei gewählten Geräten produktiver zu arbeiten.
  • Stärkere Motivation: 12 % fühlen sich durch Wahlfreiheit direkt motivierter und wertgeschätzter.
  • Mehr Attraktivität im Arbeitsmarkt: Für viele Fachkräfte ist Technologiefreiheit ein entscheidender Pluspunkt bei der Jobwahl.

Moderne Unternehmen investieren nicht mehr nur in Technik – sie investieren in Menschen. Wer die Wahlfreiheit bei Arbeitsmitteln ermöglicht, fördert nicht nur individuelle Leistung, sondern schafft eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Autonomie und Zukunftsorientierung basiert. Denn: Nicht der billigste Laptop, sondern das richtige Werkzeug macht den Unterschied – für Ihre Mitarbeitenden, Ihre Innovationsfähigkeit und Ihren Erfolg.

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