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Panzer statt Autos: Schaeffler will in die Rüstungsindustrie einsteigen

Miese Zahlen beim Autozulieferer: Schaefflers Umsatz und Gewinn schwächeln. Jetzt prüft der Automobil- und Industriezulieferer, ob sich ein größerer Einstieg in die Rüstungsindustrie lohnen könnte. Panzer statt Autos: Rettet der Rüstungsboom die schwächelnde Automobilbranche?
06.08.2025 14:48
Lesezeit: 2 min
Panzer statt Autos: Schaeffler will in die Rüstungsindustrie einsteigen
Der fränkische Autozulieferer Schaeffler bekommt die schwache Branchenkonjunktur weiter zu spüren. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um knapp fünf Prozent auf 11,85 Milliarden Euro. (Foto: dpa) Foto: Pia Bayer

Schaeffler arbeitet an Einstieg in Rüstungsindustrie

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler prüft, ob sich ein größerer Einstieg in die Rüstungsindustrie lohnen könnte. „Wir sind dabei, neue Wachstumsfelder aufzubauen – es geht dabei vor allem um Humanoide und Verteidigung. Daran wird intensiv gearbeitet“, sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der DPA.

Rosenfeld hatte bereits vor längerer Zeit angedeutet, dass Schaeffler durchaus Komponenten für die Verteidigungsindustrie liefern könnte. „Die moderne Verteidigungstechnologie hängt sehr stark davon ab, ob es gelingt, Hardware und Software zusammenzubringen“, sagte er in einem Interview dem Sender n-tv. Derzeit liefert die Firma nur in einem kleinen Umfang für die Rüstungssparte, im Rahmen seiner Luftfahrt-Geschäfte in den USA.

Schaefflers Umsatz und Gewinn schwächeln

Der fränkische Autozulieferer Schaeffler bekommt die schwache Branchenkonjunktur weiter zu spüren. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um knapp fünf Prozent auf 11,85 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Herzogenaurach mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (Ebit) gab um neun Prozent auf 482 Millionen Euro nach.

Auf dem Vormarsch sei das Geschäft mit Elektroantrieben für Fahrzeuge. Die Umsätze seien hier im Vorjahresvergleich um 6,7 Prozent nach oben gegangen. Die Verluste hätten sich von 584 auf 461 Millionen Euro verkleinert. „Mit der E-Mobilität sind wir zufrieden. Aber es ist noch ein Stück Weg zu gehen.“ Im Gegenzug ging allerdings das Geschäft mit herkömmlichen Antriebssträngen und Fahrgestellen zurück, die Umsätze sanken hier um fast elf Prozent.

Rosenfeld: Deutsche Qualität statt chinesische Geschwindigkeit

Rosenfeld glaubt, dass sich die deutsche Autoindustrie auf längere Frist gegen die chinesische Konkurrenz behaupten können wird. Das Interesse der chinesischen Hersteller an deutscher Technik sei nach wie vor hoch. Die Antwort auf chinesische Geschwindigkeit sei immer noch deutsche Qualität, sagte der Schaeffler-Konzernchef.

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