Finanzen

Aus Steuergeldern: EU schenkt Kirgisien 15 Millionen Euro

Eines der korruptesten Länder der Welt bekommt finanzielle Hilfe aus Europa. Gegenleistung wird keine erwartet. Das Geld ist nicht zweckgebunden. Eine Kontrolle findet nicht statt.
29.10.2013 00:52
Lesezeit: 1 min

Die EU gewährt der Kirgisischen Republik Makrofinanzhilfen in Millionenhöhe. Die Begründung: Die kirgisische Wirtschaft sei 2009 von der internationalen Finanzkrise und 2010 von gewaltsamen ethnischen Auseinandersetzungen getroffen worden.

Die Unruhen zwischen Kirgisen und Usbeken führten im Jahr 2010 zum politischen Umsturz. Die Kirgisische Republik wurde dadurch die erste parlamentarische Republik in Zentralasien. Grund genug für die EU, finanziell auszuhelfen. Es wäre ein „politisches Signal“ für „demokratische Reformen in Zentralasien.“

Dafür wurde der Kirgisischen Republik nun „ausnahmsweise“ Makrofinanzhilfen in Höhe von 30 Millionen Euro zugesagt. 15 Millionen Euro wurden in Form von Darlehen, die anderen 15 Millionen Euro in Form von Zuschüssen gewährt. Dazu ist die EU berechtigt, das Geld auf den Kapitalmärkten oder bei Finanzinstituten aufzunehmen und an die Kirgisische Republik weiterzuleiten.

Was genau mit dem Geld geschehen soll, gibt die EU nicht vor. Makrofinanzhilfen sind eine „ungebundene und nicht zweckgewidmete Zahlungsbilanzhilfe“ steht in der entsprechenden Verordnung.

Das Land sei im Gegenzug aber dazu aufgerufen, „geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Betrug, Korruption … zu verhindern“, so die Verordnung weiter.

Auf dem Korruptionsindex von Transparency International nimmt die Kirgisische Republik den 164. Platz von insgesamt 182 ein. Es gibt also nur 17 Länder auf der Welt, die als korrupter gelten.

77 Prozent aller befragten Kirgisen halten ihr Parlament für korrupt bis sehr korrupt. Mehr als jeder Dritte hält sogar die NGOs für bestechlich. 62 Prozent geben an, selber bereits die Polizei oder Justiz bestochen zu haben.

Bereits im Jahr 2010 erhielt die Kirgisische Republik rund eine Milliarde an internationalen Hilfsgeldern. Neben den USA und Japan gehört Deutschland zu den größten bilateralen Gebern des Landes.

Die EU hat Steuergelder in Milliarden-Höhe bereits in den palästinensischen Gebieten (hier), bei den Muslim-Brüdern in Ägypten (hier), in Syrien (hier) und im Kongo (hier) verschleudert.

Zur Rechenschaft wird niemand gezogen.

Es ist ja stets das Geld der Anderen, das hier mit vollen Händen zum Fenster hinausgeworfen wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama USA wollen Gazastreifen übernehmen
05.02.2025

Donald Trump will den Gazastreifen übernehmen und wirtschaftlich entwickeln. Dafür soll das vom Krieg gezeichnete Gebiet erst geräumt...

DWN
Politik
Politik Wagenknecht knüpft politische Zukunft an Wahlerfolg
05.02.2025

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kämpft um den Einzug in den Bundestag – und knüpft daran ihre politische Zukunft. Mit einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...

DWN
Immobilien
Immobilien Anmeldung einer Wohnung: Die Krux des Meldewesens und wie Vermieter am Immobilienmarkt herumtricksen
04.02.2025

Es gibt eine neue Initiative namens „Anmeldung für alle“, die das polizeiliche Meldewesen als letzte Hürde des ungebremsten Zuzugs,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie nach Großauftrag mit Auf und Ab an der Börse
04.02.2025

Die Bundeswehr beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Großauftrag in Milliardenhöhe. An der Börse ist mächtig Bewegung drin....