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Die Feministin und Journalistin Alice Schwarzer hat den Besitz von Schwarzgeld in der Schweiz und Steuerhinterziehung eingeräumt. „Ja, ich habe einen Fehler gemacht, ich war nachlässig“, schrieb sie am Sonntag auf ihrer Internetseite. Schwarzer bunkerte laut Bild 2,4 Mio Euro auf Schweizer Schwarzgeldkonten.
Sie habe das Konto dem Finanzamt im vergangenen Jahr angezeigt und 200.000 Euro Steuern plus Säumniszinsen für die letzten zehn Jahre nachgezahlt. Das schon in den 80er Jahren eingerichtete Konto sei aufgelöst. „Inzwischen ist alles legal“, schreibt sie weiter. „Der Fall ist damit auch aus Sicht der Steuerbehörde bereinigt.“ Durch die Selbstanzeige wird Schwarzer straffrei auszugehen.
Schwarzer schrieb, auf das Konto habe sie in Deutschland versteuerte Einnahmen überwiesen, die Zinsen aber nicht versteuert. „Mein Konto hat sich in diesen Jahrzehnten durch Zinsen und Zinseszinsen vervielfacht, denn in all der Zeit habe ich nie einen Cent von dem Konto abgehoben. Es war einfach da.“ Grund für die Eröffnung des Kontos sei gewesen, dass sie sich damals verfolgt gefühlt habe und an Auswanderung gedacht habe.
Über die Steuerhinterziehung hatte zunächst der Spiegel berichtet, dem sie eine Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte vorwarf. Schwarzer attackierte den Spiegel wegen eines Berichts über ihre jahrzehntelange Steuerhinterziehung und wirft dem Magazin „Rufmord“ vor.
„Ich gehöre nicht zu den tausenden, die Schwarzgeld in der Schweiz haben, das bis heute nicht versteuert ist. Meine Steuern sind gezahlt. Also gilt für mich das Recht auf Privatsphäre und das Steuergeheimnis. Das schützt zehntausende von Deutschen, die, wie ich, unaufgefordert die Initiative ergriffen haben, ihr Konto in der Schweiz zu legalisieren. Und es schützt auch die 'Dutzenden von Prominenten', von denen Experten zu berichten wissen. Über keinen von ihnen ist bisher geschrieben worden, obwohl 'spektakuläre Namen' dabei sein sollen. Aber das gilt anscheinend nicht für mich.“, so Schwarzer auf ihrer Internetseite.
Sie frage sich, warum in der Berichterstattung gerade jetzt auf Recht und Gesetz gepfiffen werde. Gerade habe ihre Zeitschrift Emma eine Kampagne gegen Prostitution angezettelt, wo es um Milliarden-Profite gehe.
Zuletzt hatte der Fall des Bayern-Präsident Uli Hoeneß Schlagzeilen gemacht, der ebenfalls ein Schwarzgeld-Konto eingeräumt hatte (mehr hier). Er muss sich allerdings trotz Selbstanzeige im März wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Auch Hoeneß sah sich einer Kampagne der Medien ausgesetzt und drohte ihnen mit Klage (hier).
Namen von Prominenten tauchen zudem immer wieder auf Daten-CDs auf, die aus Kreisen von Schweizer Banken stammen. Ein Abkommen mit der Schweiz, mit dem bestehende Schwarzgeld-Konten legalisiert werden sollten, war in der vergangenen Wahlperiode in Deutschland gescheitert.
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