Politik

Frankreich: Großdemo gegen Hollandes Familienpolitik

Lesezeit: 1 min
03.02.2014 15:42
Zehntausende Franzosen sind gegen die Familienpolitik der Regierung von Präsident Hollande auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und das Adoptionsrecht für Homosexuelle. Durch eine Aufweichung der Geschlechterrollen würde der soziale Zusammenhalt gefährdet, so die Demonstranten.
Frankreich: Großdemo gegen Hollandes Familienpolitik

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Brutaler Raubzug: Banken treiben Firmen in die Pleite

Am Sonntag protestierten in Paris nach Polizeiangaben etwa 80.000 Menschen gegen die Familienpolitik der sozialistischen Regierung. Die Organisatoren der „Demo für Alle“ sprachen sogar von 500.000 Teilnehmern. Zugleich fand in Lyon eine Kundgebung zum selben Thema statt, bei der nach Polizei-Angaben 20.000 Demonstranten auf die Straße gingen.

Die Demonstranten, unter den viele Familien mit Kindern waren, kritisierten die Familienpolitik der Regierung Hollande, wie die Deutsche Welle berichtet. Sie warfen der Regierung eine „Familien-Phobie“ vor und vertraten die Meinung, dass eine Aufweichung der Geschlechterrollen zu einer Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts führe. Ihre Proteste richteten sich besonders gegen die geplante Homo-Ehe, gegen ein Adoptionsrecht für Homosexuelle und gegen die Legalisierung von Leihmutterschaft und künstlicher Befruchtung für lesbische Paare.

In Paris waren 2.000 bis 3.000 Polizisten im Einsatz, um für friedlichen Ablauf der Veranstaltung zu sorgen. Die Organisatoren verkündeten im Vorfeld, dass sie ihre Positionen „friedlich und bestimmt“ vortragen werden. Dazu engagierten sie hunderte Ordner, die die Polizei unterstützten.

Zudem waren die Initiatoren der „Demo für Alle“ sehr bedacht darauf, sich von der Initiative „Tag des Zorns“ zu distanzieren. Bei der von Konservativen und Rechtsextremen organisierten Veranstaltung war es eine Woche zuvor zu Ausschreitungen und mehr als 200 Verhaftungen gekommen (hier). Die Präsidentin der „Demo für Alle“, Ludovine de la Rochère, sagte, dass Banner und Plakate mit der Aufschrift „Zornige Familien“ vorsorglich eingesammelt wurden, um eine unnötige Provokation zu vermeiden. Die Bewegung der „Rotmützen“, die ihren Ursprung in der Bretagne hat und sich gegen die Steuerpolitik der Regierung richtet, war ebenfalls auf der Kundgebung vertreten (mehr hier).

Weitere Themen:

Studie: Wasser-Knappheit bedroht China und Indien

EU verweigert kritischen Bericht zur Korruption

Monsanto: Proteste bei Aktionärs-Versammlung


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...