Gemischtes

Cannabis wird zum Geheimtipp für Investoren

Der Markt für rezeptpflichtiges Cannabis wächst in Kanada und den USA stark an. Die zunehmende Lockerung der Verbote rund um den Anbau der Droge weckt das Interesse von Investoren und Unternehmen. Sie erwarten, dass sich der Markt In den nächsten Jahren verzehnfacht.
10.03.2014 00:05
Lesezeit: 1 min

Der Markt für Cannabis wächst in Nordamerika rasant. Cannabis wird in den USA und Kanada für medizinische Zwecke verschrieben. Die Anzahl der Patienten mit entsprechenden Rezepten wächst rapide. Zudem haben die ersten US-Bundesstaaten die Droge komplett legalisiert.

Unternehmen und Investoren werden vermehrt auf diesen Wachstumsmarkt aufmerksam. Der Risiko-Kapitalgeber High Alert ging eine finanzielle Partnerschaft mit der jungen Cannabis Firma Vida Cannabis Corp. ein, wie The Daily Bell berichtet. Das junge Unternehmen kaufte kürzlich eine Produktionsanlage auf und plant dort Kanadas führende Cannabis-Sorte anzubauen. Zudem sammelte die Firma etwa eine Million Dollar Startkapital ein, um die eigene Expansion voranzutreiben.

Dadurch reagieren die Investoren von High Alert auf eine geplante Gesetzesänderung in Kanada. Dort tritt ab dem 1. April 2014 eine Lockerung des Marihuana-Verbots in Kraft. Demnach können Unternehmen ab dann Lizenzen zum Großanbau von Cannabis zur medizinischen Verwendung vom Staat erhalten.

Das kanadische Gesundheitsministerium gab bekannt, dass die Zahl der Patienten, welche die rezeptpflichtige Droge erhalten, seit 2002 von 477 auf  über 37.000 gestiegen ist. Die Regierung schätzt, dass es im Jahr 2014 bereits 58.000 Patienten sein werden und bis 2024 sogar 450.000 sein könnten. Der Markt des medizinischen Cannabis wird allein in Kanada auf etwa 144 Million Dollar geschätzt. Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird ein jährlicher Anstieg von 23 Prozent erwartet auf bis 1,3 Milliarden Dollar.

In den USA legalisierte die US-Bundesstaaten Colorado und Washington vor kurzem den Verkauf von Cannabis für nicht-medizinische Zwecke an Erwachsene. Dort können volljährige Bürger nun 28 Gramm der Droge für den privaten Gebrauch erwerben (mehr hier). Der Staat verdient an der Legalisierung kräftig mit. Für den nicht-medizinischen Erwerb von Cannabis werden in Washington 25 Prozent Steuern fällig. Hinzu kommen 21 US-Bundesstaaten, in denen der Verkauf für medizinische Zwecke gestattet ist. Neun weitere Bundesstaaten sollen im Jahr 2014 folgen.

Der US-Markt für Cannabis (medizinisch und privater Konsum) wird derzeit auf 1,44 Milliarden Dollar geschätzt. Es wird erwartet, dass dieser Markt in den nächsten fünf Jahren auf 10,2 Milliarden Dollar anwächst, wie The Arcview Group berichtet.

Auch in Deutschland wird der Ruf nach einer Legalisierung von Cannabis lauter. So hat der renommierte Strafrechtsprofessor Lorenz Böllinger eine Petition zur Legalisierung von Marihuana gestartet und über 100 Kollegen aus dem Strafrechtsbereich hinter sich versammelt (hier).

Doch die Legalisierung von Cannabis weckt auch bei multinationalen Biotech-Firmen Begehrlichkeiten. So wird darüber spekuliert, dass der Agrar-Riese Monsanto eine entscheidende Rolle bei der Legalisierung von Cannabis in Uruguay gespielt hat (hier).

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