Deutschland

BayernLB: In Ungarn droht Millionen-Grab für Steuerzahler

Die MKB verursacht bei der BayernLB einen Gewinn-Einbruch von 84 Prozent. Die BayernLB muss ihre kriselnde Tochter auf Druck der EU bis 2015 verkaufen. Dies wird angesichts der Rahmenbedingungen schwierig.
26.03.2014 11:41
Lesezeit: 1 min

Die kriselnde ungarische Tochter MKB und Kosten anstehender Stellenstreichungen haben der BayernLB einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das Konzernergebnis fiel im vergangenen Jahr um 84 Prozent auf 120 Millionen Euro, wie die zweitgrößte deutsche Landesbank am Mittwoch mitteilte.

Damit bleibt die MKB das größte Sorgenkind der BayernLB. Die ungarische Tochter weitete ihren Verlust 2013 um ein Drittel auf 409 Millionen Euro aus. Das Institut leidet unter der mauen Wirtschaftsentwicklung in dem osteuropäischen Land, unter der ungarischen Bankenabgabe sowie einer 2013 eingeführten Finanztransaktionssteuer. Die BayernLB muss die MKB auf Druck der EU bis 2015 verkaufen, was angesichts der Rahmenbedingungen schwierig werden dürfte. Wegen der Belastungen in Ungarn schrieb das Münchner Geldhaus nach den Bilanzregeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) sogar rote Zahlen - Ausschüttungen auf Stille Einlagen und Genussrechtsscheine wird es deshalb nicht geben.

Die Kernkapitalquote der BayernLB stieg 2013 bei voller Anwendung der strengeren Basel-III-Regeln auf das Rekordniveau von 12,6 Prozent. „Mit ihren nochmals gesteigerten Kapitalquoten ist die neue BayernLB stark genug, auch unerwartete Belastungen abzufedern“, sagte BayernLB-Chef Gerd Häusler.

Das Institut, das einst am Kapitalmarkt ein großes Rad drehen wollte und in der Finanzkrise vom Staat vor dem Aus gerettet wurde, konzentriert sich seit 2009 auf Privat- und Firmenkunden vor Ort, die Immobilienwirtschaft und die Sparkassen. Im Rahmen ihrer Schrumpfkur will die Bank bis 2017 rund 450 Stellen abbauen. Für Abfindungen und andere damit verbundene Aufwendungen legte das Geldhaus Ende vergangenen Jahres bereits 135 Millionen Euro zurück.

Einen konkreten Ausblick für das laufende Jahr wagte Bankchef Häusler, der Ende des Monats den Vorstandsvorsitz an den ehemaligen NordLB-Vorstand Johannes-Jörg Riegler abgibt, zunächst nicht. Im Kreditgeschäft werde die BayernLB von der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Belebung in Deutschland profitieren, erklärte die Bank. Allerdings bleibe das Umfeld wegen der niedrigen Zinsen und des Aufwands für den anstehenden Gesundheitscheck großer europäischer Banken schwierig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börsenausblick 2025: Drohen jetzt heftige Kursbeben?
28.06.2025

Die Sommermonate bringen traditionell Unruhe an den Finanzmärkten. Mit Trump im Weißen Haus steigen die Risiken zusätzlich. Erfahren Sie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden für heiße Luft: Ex-OpenAI-Chefin kassiert ohne Produkt
28.06.2025

Ein Start-up ohne Produkt, eine Gründerin mit OpenAI-Vergangenheit – und Investoren, die Milliarden hinterherwerfen. Der KI-Hype kennt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Social Travel: Hostelworld will Facebook des Reisens werden – mit Milliardenpotenzial
28.06.2025

Hostelworld will nicht länger nur Betten vermitteln, sondern das führende soziale Netzwerk für Alleinreisende werden. Warum der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie mit Rekordhoch: Geht die Aufwärtsrally weiter?
27.06.2025

Trotz Handelskrieg und wachsender Konkurrenz feiert die Nvidia-Aktie ein Rekordhoch nach dem anderen. Experten sprechen von einer...

DWN
Politik
Politik Bas überzeugt, Klingbeil verliert Ansehen: SPD-Parteitag bestimmt neues Führungsduo
27.06.2025

Auf dem SPD-Parteitag wurde nicht nur gewählt, sondern auch abgerechnet. Während Bärbel Bas glänzt, kämpft Lars Klingbeil mit einem...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Neobroker Trade Republic: Wie ein Berliner Fintech den Kapitalmarkt für alle geöffnet hat
27.06.2025

Büroräume in Berlin-Kreuzberg, drei Gründer mit einer Vision und eine App, die Europas Sparer an die Börse gebracht hat: Trade Republic...

DWN
Politik
Politik Bundestag stellt Weichen neu: Familiennachzug vorerst gestoppt
27.06.2025

Der Bundestag hat den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte gestoppt – ein umstrittener Schritt in der deutschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Occidental Petroleum-Aktie: Warren Buffett setzt auf US-Ölgiganten – Risiko oder Chance?
27.06.2025

Warren Buffett stockt seine Beteiligung an der Occidental Petroleum-Aktie weiter auf – während grüne Fonds schließen. DWN zeigt, was...