Gemischtes

Studie: Monsantos Unkrautgift schädigt menschliches Gehirn

Eine Studie kommt zu dem Schluss, dass das Unkrautgift Roundup ein möglicher Auslöser für Alzheimer und Parkinson ist. Regelmäßiger Kontakt mit dem Gift führte zum Zelltod im Gehirn von Ratten. Roundup wird häufig zusammen mit Gen-technisch veränderten Pflanzen eingesetzt.
09.04.2014 00:13
Lesezeit: 1 min

Das Unkrautvernichtungsmittel Roundup der Firma Monsanto steht seit langem im Verdacht beim Menschen bleibende Gesundheitsschäden zu verursachen. Bauern, die Roundup regelmäßig einsetzen, zeigen ein vermehrtes Auftreten von Gehirnerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Eine neue Studie erhärtet nun den Verdacht, dass das Herbizid die Entwicklung dieser Erkrankungen auslöst.

Roundup ist ein sogenanntes Breitbandherbizid und kommt häufig zusammen mit Gen-technisch veränderten Pflanzen zum Einsatz. Diese sind gegen das Gift resistent, während umliegende Unkräuter dadurch abgetötet werden. Doch das Herbizid wird auch für den gewöhnlichen Einsatz an Hobbygärtner verkauft.

Die in der Fachzeitschrift Toxicology veröffentlichte Studie bestätigt, dass der Einsatz des Unkrautgifts zu bleibenden Hirnschäden führt. Die Wissenschaftler untersuchten das Unkrautgift Glyphosat – den Hauptbestandteil von Roundup - bezüglich seiner Wirkung auf den Hippocampus von Ratten. Eine Gruppe von Ratten wurde dem Gift akut für 30 Minuten ausgesetzt. Eine andere Gruppe wurde über einen längeren Zeitraum, während der Schwangerschaft und der Säugezeit, mit Glyphosat in Kontakt gebracht.

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson stehen in engem Zusammenhang mit sogenanntem oxidativen Zellstress. Die Studie gelangt zu dem Schluss, dass der regelmäßige Kontakt mit Roundup zu einem Einströmen von Kalzium in die Gehirnzellen von Ratten führt. Dies löst starken oxidativen Zellstress aus, was wiederum den Zelltod der Nervenzellen zur Folge hat. Zudem wirke das Herbizid auf Enzyme, deren Fehlverhalten mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird.

„Zusammen genommen demonstrieren diese Ergebnisse, dass Roundup zu exzessiven extrazellulären Glutamat-Werten und dementsprechend zu einer Glutamat-Exzitotoxizität und oxidativem Stress im Hippocampus von Ratten führen könnte“, so die Autoren der Studie.

Eine Studie aus Sri Lanka kam kürzlich zu dem Schluss, dass Roundup für eine weltweite Serie tödlicher Nierenerkrankungen verantwortlich ist. Besonders in Verbindung mit hartem Wasser entstehen durch den Einsatz des Herbizids hochgiftige Substanzen, die zu chronischen und oftmals tödlichen Nierenleiden führen (mehr hier).

Monsanto gab erst kürzlich bekannt, dass es seine Gewinne um 13 Prozent steigern konnte. Vor allem das Geschäft mit Gen-technisch verändertem Saatgut habe zu dem Anstieg geführt (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...