Unternehmen

Euro-Zone: Industrie drosselt die Produktion

Die Industrie-Produktion der Euro-Zone war im März rückläufig. Europäische Firmen produzierten 0,3 Prozent weniger als im Vormonat. Die Ukraine-Krise wirke sich zunehmend negativ auf das Geschäftsklima aus, so Analysten.
14.05.2014 16:01
Lesezeit: 1 min

Die Industrie in der Euro-Zone hat ihre Produktion im März gedrosselt. Die Firmen stellten wie von Experten erwartet 0,3 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mit 0,1 sogar erstmals seit August 2013 einen Rückgang. „Die Schwächephase hielt auch im März an“, sagte Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Im laufenden zweiten Quartal zeichne sich ebenfalls wenig Schwung ab, da die Bauwirtschaft wegen des milden Winters viele Aufträge bereits abgearbeitet habe. Johannes Mayr von der BayernLB ergänzte, zuletzt habe die Stimmung der Firmen unter der Ukraine-Krise gelitten.

Für beide Ökonomen signalisieren die Produktionsdaten, dass die gesamte Wirtschaft in den 18 Euro-Ländern im ersten Quartal wie Ende 2013 um 0,3 Prozent gewachsen sein dürfte. Die Daten werden am Donnerstag veröffentlicht.

Den höchsten Rückgang bei der Produktion im März verbuchte Portugal mit 4,8 Prozent binnen Monatsfrist. Auch in Deutschland (-0,2 Prozent), Frankreich (-0,7 Prozent) und Italien (-0,5 Prozent) ging es nach unten. „Die schwächelnde Industrieproduktion wird die Spekulationen über eine weitere Lockerung der Geldpolitik auf der EZB-Ratssitzung Anfang Juni wohl anfeuern“, sagte Commerzbanker Weil. Die Europäische Zentralbank bereitet nach Reuters-Informationen für Juni bereits eine Zinssenkung und weitere Maßnahmen gegen die unwillkommene Euro-Stärke und eine drohende Deflation vor. Erstmals in der Geschichte der Notenbank dürfte auch ein Strafzins für Banken beschlossen werden, um die Kreditvergabe an Firmen anzuschieben, wie fünf mit den Beratungen vertraute Personen sagten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

 

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...