Die anhaltende Dürre in den Südwest-Staaten Nordamerikas hat bei zahlreichen Wasserversorgern zu Finanzierungs-Lücken geführt. Nun wollen sie die Preise erhöhen, um jene Lücken wieder zu schließen. Etwa 66 Prozent der Wasserversorger haben keine ausreichenden Einnahmen mehr, um ihre Kosten zu decken. Das ergab eine landesweite Umfrage des Unternehmens Black & Veatch. Es wurden insgesamt 368 Wasserversorger befragt.
„Die Menschen müssen mehr für Wasser zahlen, um die sinkenden Einnahmen zu kompensieren“, zitiert CNBC den Vize-Präsidenten von Black & Veatch, Michael Orth. Die Wasser-Preise in den USA sind seit 2010 um 33 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Preis für eine vierköpfige Familie mit einem Tagesverbrauch von 379 Liter ist im aktuellen Jahr um 6,2 Prozent gestiegen.
Doch nicht nur Privathaushalte sind betroffen. Landwirte müssen denselben Wasserpreis zahlen. Subventionen gibt es nicht. Das führt zwangsläufig zu einer Preis-Erhöhung von Lebensmitteln.
Hinzu kommt, dass ganze Landstriche mit maroden Wasser-Leitungen ausgestattet sind. Die Infrastruktur führt zu einer Wasserverschwendung. Öffentliche Gelder für den Ausbau der Infrastruktur zu bekommen sei schwer, so Orth. Washington biete den Gemeinden eine Niedrigzins-Finanzierung für die Infrastruktur. Doch einen umfassenden Plan gebe es nicht. Private Versorger sparen traditionell bei Investitionen in die Infrastruktur - was am Ende zu Lasten der Konsumenten geht.
Wichtig sei eine Zusammenarbeit zwischen Privatunternehmen und der öffentlichen Hand. Doch Unternehmen, die Verluste machen, werden sich für zusätzliche Investitionen nicht überzeugen lassen.
Das US-Problem erklärt, warum Wasser zum kostbaren Gut wird - der weltweite Verteilungskampf hat begonnen. Das Geheimabkommen TiSA strebt eine weitgehende Öffnung der Dienstleistungs-Märkte an. Staatliche Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Wasser sollen dem Abkommen zufolge privatisiert werden (mehr hier).
Der Kampf um das Wasser ist ein Kampf ums Überleben. Er wird mit großer Härte geführt. Es besteht die Gefahr, dass viele sich am Ende nicht wehren werden können, wenn ihre Quellen versiegen.