Finanzen

Gefahr für den Dollar: Zentralbanken steigen aus US-Schuld-Titeln aus

Lesezeit: 1 min
24.06.2014 00:47
Weltweit wollen die Zentralbanken ihre langfristigen Beteiligungen an US-Staatsanleihen loswerden und ihr Geld lieber kurzfristig in Aktien mit besseren Zinsen investieren. Auslöser ist die Ankündigung der US-Fed, ab Herbst die Zinsen zu erhöhen und keine US-Anleihen mehr zu kaufen. Der Plan ist hochriskant, denn die Vermögensverschiebung wirkt sich auch auf den Dollar aus und kann weltweit zu Turbulenzen führen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zentralbanken bereiten sich weltweit auf steigende Zinsen vor und wollen weniger US-Staatsanleihen kaufen. Stattdessen investieren sie in risiko- und damit ertragreichere Papiere wie Stammaktien. Auslöser ist die Ankündigung der Federal Reserve Bank, diesen Herbst die Zinsen zu erhöhen und aus dem US-Anleihenkauf auszusteigen. Damit würden US-Anleihen aufgrund geringerer Nachfrage an Wert verlieren. Das treibt die übrigen Zentralbanken dazu, ihre US-Anleihen ebenfalls loszuwerden oder zumindest die Laufzeiten zu verkürzen, um drohende Verluste abzufedern.

Wie die FT berichtet, bereitet sich die Mehrheit der Zentralbanken durch mehr Risiko-Investments auf eine bevorstehende striktere Geldpolitik vor. Die Fed hatte jahrelang biliges Geld gedruckt und einen Großteil der US-Anleihen selbst gekauft und so die Preise hoch und die Zinsen niedrig gehalten. Jetzt will die Bank zu einem normalen Zinsniveau zurückkehren. Für die übrigen Staatsbanken bedeuted das, ihre Portfolios entsprechend anzupassen. Sie stoßen die langfristigen US-Staatsanleihen ab und kaufen dafür kurzfristige Investments mit höherer Rendite – und höherem Risiko. Die Aussicht auf steigende Zinsen treibt die Staatsbanken dazu, jegliche Zurückhaltung aufzugeben und wie private Akteure auf dem Aktienmarkt zu spekulieren. (Mehr dazu hier).

Das führt zu große Veränderungen in den Vermögensanteilen der Zentralbanken weltweit. Die US-Staatsanleihen sind eng an den Dollar-Kurs gekoppelt. Das Risiko von Turbulenzen auf dem Dollar-Markt ist enorm, denn laut IWF sind 62 Prozent der Investitionen der Zentralbanken in Dollar angelegt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Händler setzen auf Apps und Bonusprogramme: So sparen Verbraucher mit digitalen Treueangeboten
23.12.2024

Die großen Handelsketten wie Lidl, Rewe und Penny gehen neue Wege, um Kunden langfristig an sich zu binden. Mit Apps und Treueprogrammen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr 2025: Neue Regierung bis Ostern?
23.12.2024

Kurz, kalt und knackig: So wird der Wahlkampf 2025. Wie lange es danach dauert, bis Deutschland wieder gut regiert wird, ist schwer...

DWN
Politik
Politik Steuerverschwendung: Regierung verschleudert massiv Steuergelder auch ans Ausland - ohne jede Prüfung
23.12.2024

Angeblich muss die Politik künftig unbegrenzt Schulden machen, weil der Staat zu wenig Geld hat: Doch Deutschland hat kein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Stromnetz als Supergau - Dunkelflaute macht Wahnsinnspreise kurzfristig real
23.12.2024

Der Strompreis an der Pariser Strombörse erreichte letzte Woche einen außergewöhnlich hohen Stand. Wie Energieexperten dies erklären -...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ex-VW-Chef Winterkorn lehnt Richter als befangen ab
23.12.2024

Im Strafverfahren zur Dieselaffäre hat der frühere VW-Chef Martin Winterkorn den Vorsitzenden Richter für befangen erklärt. Er...

DWN
Panorama
Panorama Russland: Ölkatastrophe könnte 200.000 Tonnen Boden verseuchen
23.12.2024

Zwei Tanker sind vor mehr als einer Woche im Schwarzen Meer verunglückt, seither läuft Öl aus. Die Folgen für die Umwelt zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EU: 13,5 Milliarden Euro für Deutschland
23.12.2024

Mehr saubere Energie und Digitalisierung: Deutschland erhält 13,5 Milliarden Euro aus Brüssel – und weitere Finanzhilfen könnten...

DWN
Panorama
Panorama Privater Gebrauchtwagenmarkt: Diese Vorteile bieten Privatkäufe für Käufer und Verkäufer
23.12.2024

In einer aktuellen Analyse haben die Experten des Internetportals AutoScout24 den Privatmarkt für Gebrauchtwagen untersucht. Laut einer...