In Norwegen gibt es inzwischen vier mal so viele EU-Gegner wie Unterstützer. Wie eine aktuell Umfrage von Sentio Research belegt, sind über 70 Prozent der norwegischen Bevölkerung gegen einen EU-Beitritt ihres Landes. Lediglich knappe 18 Prozent der Befragten würden bei einer entsprechenden Volksabstimmung für einen EU-Beitritt mit „ja“ stimmen.
Die Umfragewerte sind ein Schlag für die EU-freundliche konservative Regierungspartei und den Minister für EU-Angelegenheiten, Vidar Helgesen, berichten norwegische Medien. Es habe sich herausgestellt, dass dem Ansatz einer möglichst EU-nahen Politik jede Unterstützung in der Bevölkerung fehlt.
Selbst Wähler der konservativen Partei, die als die EU-freundlichste Partei im Parlament gilt und bei den beiden großen Volkstabstimmungen zuletzt 1992 einen Beitritt Norwegens unterstützte, stimmten inzwischen größtenteils gegen die EU. Unter ihnen würden knapp ein Drittel bei einer Volksabstimmung zum jetzigen Zeitpunkt mit „ja“ abstimmen.
Oppositionspolitiker Olausson sagte, die Konseravtiven um Helgesen sollten dieses Signal der Wähler ernst nehmen, "die nicht der EU untergeordnet werden wollen".
Norwegen hatte sich den jüngsten EU-Sanktionen gegen Russland angeschlossen und damit wirtschaftliche Einbußen in Kauf genommen.