Politik

Wegen EU-Freihandel: Russland kündigt Einfuhr-Zölle auf ukrainische Waren ein

Lesezeit: 1 min
20.09.2014 01:00
Moskau bereitet rechtliche Schritte vor, um Einfuhrzölle auf ukrainische Waren zu erheben. Das Land reagiert so auf das Freihandelsabkommen zwischen Kiew und Brüssel. Russland fürchtet, dass künftig Waren aus der EU, für die Zölle erhoben werden, dann über die Ukraine zollfrei ins Land kommen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti meldet:

Der russische Premierminister Dmitri Medwedew hat, wie er selbst mitteilte, einen Beschluss über die Einführung von Gebühren für ukrainische Waren unterzeichnet. Der Beschluss werde in Kraft treten, wenn Kiew gegen die Vereinbarungen im Zusammenhang mit der EU-Assoziation verstoße.

„Ich will informieren, heute einen Beschluss unterzeichnet zu haben, wonach Einfuhrzölle für ukrainische Waren eingeführt werden. Es handelt sich um Lebensmittel, die Leicht- und die verarbeitende Industrie sowie um eine Reihe anderer Waren“, sagte Medwedew auf dem Internationalen Investitionsforum in Sotschi.

„Aber diese Gebühren werden eingeführt, sollte die Ukraine dennoch mit der Anwendung der Wirtschaftsartikel des Abkommens (über die europäische Integration mit der EU - Red.) früher als der genannte Termin (1. Januar 2016 – Red.) beginnen“, präzisierte der russische Regierungschef.

Damit reagiert Russland auf das Freihandelsabkommen: Die Parlamente in Brüssel und Kiew ratifizierten am Dienstag das Assoziierungsabkommen zwischen EU und der Ukraine.

Die Umsetzung hatte zuvor einen innerukrainischen Machtkampf ausgelöst. Mit Zustimmung von Russland hat die EU zumindest eine Verzögerung des wirtschaftlichen Teils des Abkommens vereinbart.

Bisher können Waren aus der Ukraine weitgehend zollfrei nach Russland exportiert werden. Die Regierung in Moskau befürchtet, dass künftig Waren aus der EU, für die Russland Zölle erhebt, dann über die Ukraine zollfrei ins Land kommen könnten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...