Technologie

Spionage-Verdacht: USA schicken rätselhaften Satelliten ins All

Lesezeit: 1 min
06.10.2014 22:35
Von Florida aus startete ein Satellit in den Orbit. Auftraggeber ist eine „nicht genannte Behörde“ der Regierung der Vereinigten Staaten. Gebaut und abgewickelt wurde der Satellit vom Rüstungskonzern Lockheed Martin. Der Konzern stellt etwa Hellfire-Raketen her, die vor allem bei US-Drohnen-Angriffen genutzt werden. Ein Vertrag mit der NSA legt den Verdacht nahe, der Satellit könnte Spionage-Zwecken dienen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Vom Cape Canaveral aus wurde Ende September ein Satellit ins All geschossen. Eine Atlas-V-Rakete transportierte einen CLIO-Satelliten in den Orbit, mehr ist über die Operation nicht bekannt. Dies ist äußert unüblich.

Auftraggeber ist eine „nicht genannte Behörde“ der Regierung der Vereinigten Staaten. Mit dem Start wurde die United Launch Alliance beauftragt (ULA – ein Joint Venture zwischen Boeing und Lockheed Martin).

Gebaut wurde CLIO von Lockheed Martin. Das Raumfahrzeug basiert auf der Satellitenplattform A2100-Bus, der für vor allem für Kommunikationssatelliten produziert wurde, erklärt der Konzern. Der A2100 wurde bereits für mehr als 40 kommerzielle und militärische Satelliten eingesetzt – unter anderem für das Infrarot-Raketendetektionssystem der US-Luftwaffe. Zudem stellt Lockheed Martin jene Hellfire-Raketen her, die vor allem bei US-Drohnenangriffen genutzt werden.

CLIO ähnelt einem früheren geheimen Raumschiff, PAN, welches ebenfalls von einer Atlas V unter ähnlichen Umständen vor fünf Jahren gestartet wurde“, berichtet NasaSpaceflight. Auch dieses Raumfahrzeug war von Lockheed für einen nicht genannten Kunden gebaut worden. Unbekannt ist auch die Aufgabe dieses Raumfahrzeugs.

Über den Start des Satelliten im September berichtetet das Online-Medium für Astronomie und Raumfahrt Der Orion:

„Beobachtet werden konnte, dass die Oberstufe des Trägers zwei Brennphasen absolvierte. Eine erste, um etwa 18 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe einen elliptischen Übergangsorbit zu erreichen, und zweieinhalb Stunden später ein 70sekündige zweite Zündung, die wahrscheinlich in einem halbsynchronen Orbit in etwa 20.000 Kilometern Höhe resultierte mit einer Orbitperiode von 12 Stunden. Danach wurde der Satellit freigegeben. Welche Aufgaben ein Raumfahrzeug auf dieser Bahn durchführen kann, ist Spekulation. Auf Bahnen in dieser Höhe befindet sich beispielsweise auch die GPS-Konstellation“.

Wenige Tage nach dem Start des Satelliten wurde bekannt, dass ein 7,2 Milliarden US-Dollar schwerer Vertrag über den Austausch von Informationen zwischen der NSA und einer Gruppe privater Auftragnehmer vereinbart wurde – unter anderem Lockheed Martin.

Sie sollen in den nächsten fünf Jahren „Operationen zu Spionage, Sicherheit und Information“ in Afghanistan und „zukünftigen notwendige Operationen“ im Rest der Welt durchführen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...