Politik

Ukrainische Oligarchen bringen ihre Vermögen in Steuer-Oasen

Das Staatliche Statistikamt der Ukraine meldet, dass seit Oktober 90,6 Prozent aller ukrainischen Investitionen nach Zypern geflossen sind. Doch auch zuvor war es gang und gäbe, dass ukrainische Unternehmen ihre Gewinne in Steuer-Oasen parken statt im eigenen Land zu investieren.
18.11.2014 23:40
Lesezeit: 1 min

Nach Angaben des Staatlichen Statistikamts der Ukraine gehen 91 Prozent der Investitionen des Landes in internationale Steueroasen. Seit dem 1. Oktober sind 90,6 Prozent der Investitionen nach Zypern gegangen. Das entsprach einer Summe von 5,819 Milliarden US-Dollar. Weitere 0,4 Prozent der Investitionen gingen auf die Jungferninseln, was einer Summe von 25,8 Millionen US-Dollar entsprach.

Die Nachrichtenagentur Ukrinform zitiert den Quartals-Bericht des Statistikamts:

„Das Volumen der Direktinvestitionen (Aktienkapital) aus der Ukraine in die Weltwirtschaft belief sich seit dem 1. Oktober 2014 auf 6,426 Milliarden US-Dollar. Darunter befinden sich EU-Länder, in die insgesamt 6,046 Milliarden US-Dollar (94,1 Prozent des Gesamt-Volumens) gingen. In anderen Länder wurden 380,6 Millionen US-Dollar (5,9 Prozent des Gesamt-Volumens) angelegt.“

Ukrainische Investitionen in die Russische Föderation gingen im selben Zeitraum um 1,7 Prozent auf 254,7 Millionen US-Dollar zurück.

Die gesamten Direktinvestitionen der Ukraine gingen in insgesamt 45 Länder.

Im Jahr 2012 haben die Ukraine und Zypern ein Doppelbesteuerungs-Abkommen beschlossen, berichtet das US-Außenministerium. Es verhindert, dass natürliche oder juristische Personen, die sowohl in der Ukraine als auch auf Zypern Einkünfte erzielen, in beiden Ländern besteuert werden. Eine doppelte Besteuerung fällt somit weg.

Das Abkommen wurde im Juli 2013 vom ukrainischen Parlament ratifiziert und trat im August 2013 in Kraft. Einkünfte auf Zypern werden zwischen 5 und 15 Prozent versteuert. Die ukrainische Regierung wollte eine zusätzliche Steuer in Höhe von 12 Prozent für Firmen einführen, die ihre Gelder in Steueroasen parken. Dabei ging es der Regierung vor allem um die Finanzierung des Pensionsfonds.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Big Tech: Trumps Zolloffensive könnte Europas Abkopplung von US-Giganten auslösen
12.04.2025

Was einst als nahezu undenkbar galt –, dass Europa ohne den Zugang zu russischem Gas überleben könnte –, scheint nun vielleicht nicht...

DWN
Politik
Politik Fake News: Meta beendet Faktencheck in den USA - in Europa geht die Überprüfung weiter
12.04.2025

Mit dem Faktenprüfungs-Programm ging Meta gegen sogenannte Falschinformationen auf seinen Plattformen vor. US-Nutzer können jetzt selbst...

DWN
Technologie
Technologie Strom aus Solaranlagen: Weltweit immer mehr Stromgewinnung aus Sonnenlicht
12.04.2025

Sonnenstrom boomt global, der Anteil an der Stromerzeugung ist 2024 stark angestiegen – laut einer Analyse der britischen Denkfabrik...

DWN
Politik
Politik Ukraine Krieg: Neues NATO-Hauptquartier in Wiesbaden in Militäreinsätze verwickelt?
12.04.2025

Der ehemalige ukrainische Oberbefehlshaber und heutige Botschafter in Großbritannien, Walerij Saluschnyj, hat bestätigt, dass die Ukraine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm: Vom ostdeutschen Sanierungsfall zum Marktführer
11.04.2025

Rotkäppchen-Mumm entwickelt sich wertmäßig bei Schaumwein und Wein deutlich über dem Marktniveau. Der Marktanteil ist mit 38 Prozent so...

DWN
Politik
Politik Trump Zölle gegen EU-Handelsbarrieren richtig: EU drohe sonst Öko-Sozialismus
11.04.2025

Mit provokanten Aussagen zu Trumps Zöllen überrascht Václav Klaus (83), Ex-Präsident der Tschechischen Republik und prominenter...

DWN
Politik
Politik Treffen mit Putin dauert noch an - Gespräch mit US-Sondergesandten Witkoff noch ohne offizielle Ergebnisse
11.04.2025

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist nach Russland gereist und in St. Petersburg gelandet. Treffen zwischen Russlands Präsident...

DWN
Politik
Politik Wehrpflicht kommt zurück nach Deutschland: Verteidigungsminister Pistorius sieht Einführung noch 2025
11.04.2025

Nach Bildung der neuen Regierung: Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius will die Einführung des neuen...