In der US-Stadt Ferguson wurden im Verlauf der Krawalle zwischen Anwohnern und Sicherheits-Beamten bisher 29 Personen festgenommen. Zudem wurden zahlreiche Gegenstände beschlagnahmt.
Der Polizei-Chef von St. Louis, Jon Belmar, zeigt sich unzufrieden über den nächtlichen Polizei-Einsatz in Ferguson. „Ich bin enttäuscht an diesem Abend (…) Ich habe nicht sehr viele friedliche Proteste gesehen“, zitiert die New York Times Belmar. Die Polizei-Beamten seien gut vorbereitet gewesen.
Allerdings hätte man 10.000 Beamte einsetzen müssen, um Menschen zu entgegnen, „die einzig und allein die Zerstörung einer ganzen Gemeinde“ im Sinn hatten. Die Ausschreitungen seien weitaus größer als die August-Krawalle gewesen. „Unsere Gemeinde wird die volle Verantwortung für die Vorkommnisse tragen“, so Belmar.
Zur Vermeidung von erneuten Randalen und Plünderungen hat der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, weitere Mitglieder der Nationalgarde in die US-Kleinstadt Ferguson beordert. "Die Gewalt, die wir in Teilen von Ferguson in der vergangenen Nacht gesehen haben, ist inakzeptabel", sagte Nixon. Die zusätzlichen Nationalgardisten sollten für die Sicherheit des Polizeireviers und der Bevölkerung sorgen.
Der UN-Menschenrechtsbeauftragte Seid Raad al-Hussein hat die US-Behörden aufgefordert, Rassismusvorwürfe zu prüfen. Das tiefe Misstrauen in der Bevölkerung müsse angegangen werden, sagte Hussein am Dienstag. "Die unverhältnismäßig hohe Zahl von jungen schwarzen Amerikanern, die bei Zusammenstößen mit der Polizei ums Leben kommen, sowie die unverhältnismäßig hohe Zahl von schwarzen Amerikanern, die in US-Gefängnissen und in Todeszellen sitzen, machen mir große Sorgen."
Die Krawalle waren ausgebrochen als eine Jury von einer Anklage gegen einen angeblichen Todesschützen der Polizei abgesehen hatte. Der Beamte soll den Jugendlichen Michael Brown im August vorsätzlich getötet haben. US-Bürger sind in sieben Städten auf die Straße gegangen, um gegen die Militarisierung und Willkür der Polizeibehörden zu protestieren.