Finanzen

US-Börsen: Volatile Märkte vor Trumps Zollerklärung

Die US-Börsen dürften überwiegend mit Verlusten in den Mittwochshandel starten, vorbörslich stecken die Technologieindizes an der Nasdaq sowie der Dow Jones und der breite S&P 500 im Minus fest. Bereits am Dienstag zeigten sich die Börsen in den USA von ihrer volatilen Seite, wobei die großen Indizes unterschiedlich abschlossen. Die Tesla-Aktie erlebte eine Erholung nach den jüngsten Kursverlusten.
02.04.2025 14:38
Aktualisiert: 02.04.2025 14:38
Lesezeit: 2 min
US-Börsen: Volatile Märkte vor Trumps Zollerklärung
Nicht nur an der Wall Street werden die Pläne von US-Präsident Donald Trump mit Spannung erwartet (Foto: dpa). Foto: Heikki Saukkomaa

US-Börsen: Warten auf Trumps Zollerklärung

Ähnlich wie am Montag pendelte die Börse auch am Dienstag zwischen roten und grünen Zahlen. Der breite S&P 500 legte zum Handelsschluss leicht zu, während der Dow Jones Industrial Index nahezu unverändert blieb. Der technologieorientierte Nasdaq Composite Index stieg um 0,9 Prozent.

Besonders bemerkenswert war die Entwicklung der „Magnificent 7“, einer Gruppe von Aktien führender Technologieunternehmen. Alle Aktien dieser Gruppe verzeichneten mindestens einen Anstieg von einem Prozent. Die Tesla-Aktie stach dabei mit einem Zuwachs von 3,6 Prozent hervor. Das Unternehmen wird in dieser Woche die Lieferzahlen für das erste Quartal 2025 bekanntgeben. Erste Daten deuten jedoch auf einen Rückgang der Verkaufszahlen in bestimmten europäischen Märkten hin.

Der Automobilhersteller Ford konnte einen Anstieg von mehr als 3 Prozent verbuchen, nachdem das Unternehmen bekannt gab, dass die Verkäufe in den USA im ersten Quartal um 5 Prozent gestiegen sind. Die übrigen Unternehmen der Branche hatten weniger Erfolg. Stellantis, dessen CEO am Montag ein Treffen mit dem US-Präsidenten hatte, um ihn von seiner Haltung zu den Zöllen zu überzeugen, gab um etwa 1 Prozent nach. General Motors schloss mit nahezu unveränderten Kursen.

Kursverluste bei Biotech-Aktien

Die Biotechnologiebranche hatte einen weiteren schwierigen Tag. Am Wochenende trat Peter Marks, der Impfstoffverantwortliche der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA, zurück, nachdem er sich nicht mit dem Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., einem bekannten Kritiker von Impfstoffen, einigen konnte. Moderna, ein führendes Unternehmen in diesem Sektor, verlor am Dienstag mehr als 4 Prozent.

Einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnete hingegen das Unternehmen Coreweave, das von Nvidia unterstützt wird und Rechenleistung für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) vermietet. Nach einem Rückgang von 7,5 Prozent am Montag, aufgrund einer enttäuschenden Nasdaq-Premiere am Freitag, sprang der Kurs am Dienstag um fast 42 Prozent nach oben. Das Unternehmen wurde unter anderem von dem Schweden Peter Salanki mitgegründet.

Schwache Wirtschaftsdaten und die Hoffnung auf lockere Zinspolitik

Die schwachen Wirtschaftsdaten aus der Fertigungsindustrie sowie dem Arbeitsmarkt ließen die Händler hoffen, dass die US-Notenbank (Fed) ihre geldpolitischen Maßnahmen lockern könnte, so Bloomberg. Dies führte zu einem Rückgang der Renditen von US-Staatsanleihen über die gesamte Kurve hinweg.

Am Mittwochabend wird eine Zollerklärung von US-Präsident Donald Trump erwartet. Laut Berichten der Washington Post hat das Weiße Haus einen Vorschlag erarbeitet, der Zölle von rund 20 Prozent auf die meisten Importprodukte in die USA vorsieht. Ein endgültiger Beschluss steht jedoch noch aus. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte am Dienstag, dass die Zölle unmittelbar nach ihrer Bekanntgabe in Kraft treten würden. Sie betonte jedoch, dass Trump immer offen für Verhandlungen sei. Einige Analysten spekulieren, dass die Marktreaktion ein Erleichterungsrallye auslösen könnte, wenn die Zölle weniger aggressiv ausfallen als erwartet.

„Die Risiken sind jedoch weiterhin eher nach unten gerichtet, da die Märkte wahrscheinlich die Handelsrisiken unterschätzen“, so Anshul Gupta, stellvertretender CEO von Barclays, in einer Stellungnahme am Dienstag gegenüber CNBC.

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