Technologie

Ohne Auflagen: EU überweist Ukraine 500 Millionen Euro aus Steuermitteln

Die EU hat am Mittwoch weitere 500 Millionen Euro aus Steuermitteln an die Ukraine überwiesen. An detaillierte Auflagen ist der Kredit nicht gebunden. Er ist als „Makrofinanzhilfe“ deklariert. Über die Verwendung werden die Investmentbanker im Finanz- und Wirtschaftsministerium entscheiden.
28.11.2014 17:12
Lesezeit: 1 min

Die ukrainische Nachrichtenagentur meldet, dass die EU-Kommission am Mittwoch 500 Millionen Euro aus Steuermitteln an die Regierung in Kiew überwiesen hat. Diese wurde am Dienstag eingesetzt. Die Schlüsselressorts Finanzen sowie Wirtschaft und Handel sind mit Investmentbankern aus den USA und Litauen besetzt worden. Die neue Finanzministerin der Ukraine, die US-Amerikanerin Natalia Jaresko, wird die EU-Steuergelder sicher gut anlegen: Als Investment-Bankerin kennt sie die Regeln im globalen Geldkreislauf. Ukrinform beruft sich auf einen Bericht der EU-Kommission, die die Überweisung darin bestätigt. Zuvor hat die EU bereits 860 Millionen Euro an Kiew überwiesen. Nun kann die Ukraine noch 250 Millionen Euro in Brüssel abrufen.

Das Kredit-Programm läuft unter der wenig konkreten Bezeichnung „Makro-Finanzhilfe“. In dem Bericht der EU stehen keine genauen Vorgaben über die Verwendung. Die Regierung von Arseni „Jaz“ Jazenjuk kann über das Geld mehr oder weniger frei verfügen. Es ist zu erwarten, dass ein Großteil in den Schuldendienst fließen wird, wodurch unter anderem auch russische Gläubiger profitieren dürften. Die Ukraine ist faktisch pleite und wird in den kommenden Jahren im wesentlichen von internationalen Krediten über Wasser gehalten werden.

Im Bericht der EU steht lediglich, so Ukrinform, dass „die EU im Gegenzug erwartet, dass die Ukraine Reformen zum Wohle ihrer Bürger durchführt“. Eine Überwachung der Verwendung der Gelder wie etwa in Griechenland durch die Troika ist nicht vorgesehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...

DWN
Politik
Politik Geheime Chatgruppe: EU-Außenminister betreiben Diplomatie über Signal - auf Einladung Kaja Kallas
17.04.2025

Die Außenminister der Europäischen Union kommunizieren in einer privaten Chatgruppe der verschlüsselten App Signal. Dies bestätigte der...