Politik

CIA-Handbuch gibt Tipps zur Überwindung von EU-Grenzkontrollen

Zwei CIA-Handbücher decken auf, wie einfach US-Agenten durch EU-Grenzkontrollen kommen können. Ein Spion umging sogar eine Verhaftung, obwohl an seiner Tasche Spuren von Sprengstoff nachgewiesen wurden. Die elektronischen Grenzkontrollsysteme stellen ebenfalls keine Herausforderung dar. Sie wurden nicht zur Spionage-Abwehr konzipiert.
23.12.2014 01:18
Lesezeit: 1 min

Wikileaks hat am Montag zwei CIA-Handbücher veröffentlicht, die US-Agenten mit falschen Identitäten Anweisungen für ein erfolgreiches Passieren der EU-Grenzkontrollen gibt.

Das erste Dokument Surviving Secondary ist von 2011 und erklärt, was zu tun ist, wenn ein Beamter den Agenten zu einer zusätzlichen Kontrolle rauswinkt.

Das 15-seitige Handbuch beschreibt unter anderem eine Situation, in der ein US-Agent auf einem Flughafen in der EU angehalten wurde, weil Spuren von Sprengstoff in seiner Tasche gefunden wurden. Der Agent erzählte den Beamten, er habe an einem Anti-Terror-Training in Washington teilgenommen. Daraufhin wurde er freigelassen.

Das Handbuch rät, sich bereits im Vorfeld eine plausible Geschichte einfallen zu lassen. Dazu gehört etwa das Anlegen eines Online-Profils. Zudem sollten alle elektronischen Geräte vermieden werden, die die wahre Identität auffliegen lassen können.

Unangebracht sind dagegen Lippenbeißen, zu viel Information oder Phrasen wie „Ich schwöre bei Gott“.

Das zweite Dokument Schengen-Übersicht ist von Jahr 2012 und erläutert die Risiken der elektronischen Grenzkontrolle, wie etwa das Visa-Informationssystem (VIS).

Die zwölfseitige Schengen-Übersicht stellt fest, dass die elektronischen Grenzkontrollsysteme in der EU keine große Herausforderung für US-Agenten sind, denn sie sind nicht für die Spionageabwehr konzipiert.

Eine mögliche Ausnahme ist das Einreise/Ausreisesystem (Entry/Exit System; EES) das nächstes Jahr in Betrieb genommen wird. EES erfasst und speichert Zeit und Ort der Ein- und Ausreisen aller nicht EU-Bürger – auch jener, die kein Visum benötigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...