Syriza-Chef Alexis Tsipras ist als neuer griechischer Ministerpräsident vereidigt worden. Der Sieger der Parlamentswahl vom Sonntag legte in Gegenwart von Präsident Karolos Papoulias den Amtseid ohne die traditionellen religiösen Segnungen ab. Tsipras schwor, die Verfassung zu achten und versicherte über genügend Unterstützung im Parlament für eine Regierungsbildung zu verfügen.
Die erste Amtshandlung als Premier war ein Besuch einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. Das twitterte der Journalist Damian Mac Con Uladh, u.a. Mitarbeiter der Irish Times.
First act as PM, #Tsipras visits Kaisariani rifle range where Nazis executed 200 Greeks on 1 May 1944 v/@dgatopoulos pic.twitter.com/a4CeNgsw66
— Damian Mac Con Uladh (@damomac) 26. Januar 2015
Among those executed in 1944 at Kaisariani firing range, where #Tsipras laid flowers today, was brother of Syriza MEP Manolis Glezos
— Damian Mac Con Uladh (@damomac) 26. Januar 2015
Griechenland wird nach dem Syriza-Wahlsieg künftig von einer Links-Rechts-Koalition regiert. Die Linkspartei Syriza hatte sich mit den Euroskeptikern auf ein Regierungsbündnis geeinigt, sagte Syriza-Sprecher Panos Skourletis der dpa am Montag in Athen.
Zuvor hatten auch die Unabhängigen Griechen die Einigung bekanntgegeben. Beide Parteien stimmten im Wahlkampf vor allem in einem Punkt überein: Die Sparpolitik im hoch verschuldeten Euro-Krisenland müsse beendet werden.
Der überraschend klare Wahlsieg des Links-Bündnisses Syriza in Griechenland ist der Anfang vom Ende einer echten politischen Union in Europa. Ein Volk hat seine Elite abgewählt, weil es nicht fremdbestimmt sein will. Andere Staaten werden dem griechischen Beispiel folgen.