Im südfranzösischen Ort Lunel des Départements Hérault nahm eine Spezialeinheit der Polizei nach Angaben aus Sicherheitskreisen fünf Männer fest. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, ein Terroristen-Netz zu sprengen, hieß es.
Zwei der Verdächtigen hätten Zeit im Kampfgebiet in Syrien verbracht. Lunel in der Region Herault hatte zuletzt Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil bis zu zehn Bewohner der Gegend sich nach Medienberichten auf die Ausreise nach Syrien vorbereiteten, berichtet Le Parisien.
Auch in der westbelgischen Ortschaft Kortrijk kam es zu einer Razzia gegen Terror-Verdächtige. Die drei festgenommenen Personen hätten Verbindungen zu radikalen Gruppen unterhalten, erklärte die Staatsanwaltschaft am Dienstag.
Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen hätten die Ermittler Waffen entdeckt. Derzeit werde geprüft, ob die Männer Kontakt zu den Terror-Verdächtigen in Verviers im Osten des Landes hatten, gegen die die Sicherheitskräfte kürzlich vorgegangen waren. Die Verdächtigen dort planten nach Angaben der Behörden Angriffe auf die Polizei. Sie sollen bewaffnet gewesen sein. Bei der Razzia in Verviers wurden zwei der Verdächtigen getötet. Bei den Toten soll es sich um Syrien-Rückkehrer handeln.
Seit den Anschlägen auf die französische Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ fanden in Frankreich, Belgien und Deutschland zahlreiche Razzien statt. Über die Hintergründe und die Drahtzieher der Anschläge ist nichts bekannt. Doch der Ex-Chef der französischen Spezialeinheit „Groupe d´Intervention de la Gendarmerie Nationale“ (GIGN), Frédéric Gallois, sagt, dass das Attentat eine militärische Kommando-Aktion gewesen sei. Dies gehe über eine religiöse Motivation hinaus.
In Frankreich sind nach den Anschlägen 54 Bürger wegen „Verherrlichung des Terrorismus“ festgenommen worden. In der Regel handelte es sich um gedankenlose, flapsige Sprüche oder Wutausbrüche.
Die französische Regierung verkündete, dass im „Kampf gegen den Terrorismus“ 1400 neue Agenten eingestellt und 425 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln bereitgestellt werden. Vor allem soll der Online-Bereich überwacht werden.
Das französische Parlament will nach dem Vorbild des US-amerikanischen Patriot Acts neue Anti-Terror-Gesetze verabschieden. Premier Manuel Valls hatte schon 2012 in seiner Position als Innenminister davor gewarnt, dass die Terror-Gefahr „immer mehr aus dem Inneren“ komme.