Aufgrund des fallenden Ölpreises haben US-Finanzinvestoren in der Energie-Branche bisher 390 Milliarden Dollar verloren. In den vergangenen Jahren hatten die betroffenen Investoren 1,4 Billionen Dollar in die Öl- und Gasindustrie investiert.
Diese Entwicklung hat gleichzeitig zu Verlusten bei Investment-Fonds, auf Renten-Konten und in den Bank-Bilanzen aufzeigt.
Die Investoren haben bei 76 Firmen, die im Bloomberg Intelligence North America Exploration & Production index aufgezählt sind, seit Juni 2014 Verluste in Höhe von 353 Milliarden Dollar erlitten. Bei den High-Yield-Energie-Anleihen liegt der Verlust bei 40 Milliarden Dollar. Diese Anleihen wurden von Unternehmen aus der Schieferindustrie ausgestellt.
„Das einzige, was die Menschen derzeit bemerken, sind die sinkenden Gaspreise (…) Den Leuten ist noch nicht aufgefallen, dass diese Entwicklung sich negativ auf ihre Portfolios auswirken wird“, zitiert Bloomberg den Anwalt für Energie-Recht bei der Kanzlei Latham & Watkins LLP, Sean Wheeler.
Das Geld, welches in den vergangenen fünf Jahren in die weltweite Öl- und Gasindustrie geflossen ist, stammt aus verschiedenen Quellen. 286 Milliarden Dollar wurden über Joint Ventures, Spin-Offs und Beteiligungen aktiviert. 353 Milliarden Dollar an Geldmitteln wurden über Börsengänge und Aktienverkäufe gesammelt. 786 Milliarden Dollar wurden über Banken-Kredite und Anleihen geborgt.
Währenddessen fürchten US-Banken um ihre Kredite. Das Kreditausfall-Risiko ist hoch. Denn die US-Ölfirmen können nur bei stabilen Ölpreisen ihre Kredite vollständig bedienen.