Finanzen

Broadcom-Aktie hebt ab: Neuer KI-Deal mit OpenAI beflügelt den Aktienkurs – Analysten warnen

Ein neuer Milliarden-Deal mit OpenAI lässt die Broadcom-Aktie in die Höhe schnellen – doch Insiderverkäufe und Marktunsicherheiten trüben das Bild. Zwischen Euphorie und Skepsis steht eine entscheidende Frage: Ist die Broadcom-Aktie ein klarer KI-Gewinner oder droht eine riskante Überhitzung?
13.10.2025 15:43
Lesezeit: 3 min
Broadcom-Aktie hebt ab: Neuer KI-Deal mit OpenAI beflügelt den Aktienkurs – Analysten warnen
Broadcom-Hauptsitz im kalifornischen San Jose. Nach einem neuen Deal des US-Konzerns mit OpenAI hebt die Broadcom-Aktie ab (Foto: iStockphoto.com/JHVEPhoto) Foto: JHVEPhoto

Broadcom-Aktie im Aufwind: OpenAI-Partnerschaft sorgt für neue Euphorie

Die Broadcom-Aktie erlebt derzeit eine neue Welle der Euphorie. Grund dafür ist eine frische Kooperation mit dem KI-Vorreiter OpenAI, die den US-Chiphersteller in den Fokus der Anleger rückt. Gleichzeitig sorgt ein groß angelegter Insider-Verkauf für Stirnrunzeln. Analysten halten dennoch an ihrer positiven Broadcom-Einstufung fest und sehen erhebliches Potenzial – trotz wachsender Konkurrenz im KI-Markt.

Um Punkt 15 Uhr deutscher Zeit verkündeten Broadcom und OpenAI einen neuen Milliarden-Deal, der die Broadcom-Aktie um 13 Prozent nach oben schnellen ließ. Die beiden Unternehmen starten eine mehrjährige Partnerschaft, in deren Rahmen Broadcom Beschleuniger- und Netzwerksysteme für KI-Cluster der nächsten Generation liefert. OpenAI und Broadcom entwickeln gemeinsam Systeme, die Broadcoms Beschleuniger- und Ethernet-Lösungen für Scale-up und Scale-out umfassen.

Langfristige Kooperation: Broadcom liefert KI-Beschleuniger bis 2029

Broadcom wird komplette Racks mit KI-Beschleunigern und Netzwerksystemen bereitstellen. Die Einführung ist für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant, der Abschluss bis Ende 2029. Im Rahmen der Vereinbarung sollen insgesamt 10 Gigawatt an kundenspezifischen KI-Beschleunigern entstehen. OpenAI wird die Systeme entwerfen, die gemeinsam mit Broadcom entwickelt und bereitgestellt werden. Damit können Erkenntnisse aus der Softwareentwicklung direkt in die Hardware einfließen – ein entscheidender Vorteil in einem Markt, der sich rasant entwickelt.

Diese Racks werden in OpenAI-Rechenzentren sowie bei Partnerunternehmen eingesetzt und sollen den weltweit steigenden Bedarf an KI-Leistung decken. Die Vereinbarung unterstreicht Broadcoms Anspruch, sich als zentraler Technologiepartner im KI-Ökosystem zu etablieren – ein Faktor, der die Broadcom-Aktie für viele Anleger zu einer vielversprechenden KI-Aktie macht.

Analysten heben Kursziele für Broadcom-Aktie an: Broadcom-Einstufung bleibt positiv

Das Research-Haus Aletheia Capital hat seine Broadcom-Einstufung mit "Buy" bestätigt und ein Kursziel von 400 Dollar ausgegeben. Grundlage ist ein erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 für das Geschäftsjahr 2027. Aletheia geht davon aus, dass sich Broadcoms KI-Umsätze in den Jahren 2026 und 2027 jeweils verdoppeln werden – eine Vervierfachung über drei Jahre.

Für das Geschäftsjahr 2027 prognostiziert Aletheia KI-Umsätze zwischen 80 und 85 Milliarden Dollar, was Broadcom in der oberen Hälfte seines adressierbaren Marktes von 60 bis 90 Milliarden Dollar positionieren würde. Laut Analysehaus reicht es aus, wenn Broadcom vier von sieben potenziellen Großkunden bestätigt, um diese Ziele zu erreichen. Der freie Cashflow soll sich bis 2027 von unter 20 Milliarden Dollar auf 60 bis 65 Milliarden Dollar verdreifachen – ein Treiber für künftige Aktienrückkäufe und Dividenden.

Auch andere Institute zeigen sich zuversichtlich. Die Bernstein SocGen Group bekräftigte ihre "Outperform"-Bewertung mit einem Kursziel von 400 Dollar. KeyBanc sieht die Aktie "Overweight" bei 420 Dollar, während Mizuho mit einem Kursziel von 410 Dollar argumentiert, Broadcom sei im Bereich kundenspezifischer KI-Chips hervorragend positioniert. Trotz zunehmender Konkurrenz durch Cisco, das mit dem Silicon One P200 neue Netzwerkchips präsentiert hat, bleibt der Optimismus groß.

Der Broadcom-Aktienkurs wird laut Analysten weiter vom globalen KI-Boom profitieren – ein Trend, der die Aktie klar als führende KI-Aktie etabliert.

Insider-Schock: CEO verkauft Aktien im Millionenwert

Trotz der positiven Nachrichten sorgten massive Insider-Verkäufe zuletzt für Unruhe. CEO Hock E. Tan verkaufte 148.154 Aktien im Wert von knapp 49,9 Millionen Dollar, wodurch er seine Beteiligung um 15,21 Prozent reduzierte. Ein weiterer Insider folgte mit 16.558 verkauften Aktien. Insgesamt trennten sich Broadcom-Führungskräfte im letzten Quartal von 666.071 Aktien – ein Volumen von über 225,6 Millionen Dollar.

Diese Dimensionen sind selbst für ein Unternehmen dieser Größenordnung außergewöhnlich und lassen Anleger über die langfristigen Perspektiven rätseln. Die institutionellen Investoren zeigen sich gespalten: Während Country Club Bank ihren Anteil um 6,8 Prozent reduzierte, erhöhte Tyche Wealth Partners LLC ihre Position um 45,4 Prozent. Weitere Investoren wie Sawyer & Company Inc. und PFS Partners LLC stockten ebenfalls auf.

Broadcom-Aktienkurs zwischen Euphorie und Skepsis

Der Markt reagiert zwiespältig: Einerseits überzeugt Broadcom mit einem Umsatzanstieg von 22 Prozent auf 15,95 Milliarden Dollar und einem KI-Wachstum von 63 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Andererseits fiel der Broadcom-Aktienkurs in den letzten 30 Tagen um knapp neun Prozent und notiert deutlich unter dem Allzeithoch von 374,23 Dollar.

Trotz dieser Schwankungen überwiegt die Hoffnung, dass der neue Deal mit OpenAI den nächsten Wachstumszyklus einleitet. Der Markt für KI-Hardware boomt – und Broadcom könnte mit seinen maßgeschneiderten Lösungen eine Schlüsselrolle einnehmen.

Die Broadcom-Aktie bleibt damit ein Symbol für den Spagat zwischen kurzfristiger Marktskepsis und langfristigem Zukunftsvertrauen. Analysten sehen sie weiterhin als eine der spannendsten KI-Aktien im Technologiesektor.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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