Politik

Kanada erteilt kritischer Pianistin aus der Ukraine Auftritts-Verbot

Lesezeit: 1 min
08.04.2015 00:33
Das Toronto Symphony Orchestra streicht die ukrainische Star-Pianistin Valentina Lisitsa kommentarlos aus dem Programm. Sie gilt als scharfe Kritikerin der Zustände in ihrer alten Heimat. Die Künstlerin will die Absage nicht kampflos hinnehmen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die ukrainische Pianistin Valentina Lisitsa ist eine weltweit gefeierte Künstlerin und zugleich eine scharfe Kritikerin der Zustände in ihrem Geburtsland Ukraine. Nun wurde „Rachmaninow Piano Concerto 2“ ein Konzert Lisitsas mit dem Toronto Symphony Orchestra (TSO) von Seiten des Veranstalters abgesagt. In einer Meldung vom Januar 2015 wird Lisitsa noch angekündigt, im aktuellen Programm wurde sie kommentarlos durch einen anderen Künstler ersetzt.

Lisitsa fordert auf Facebook auf, gegen die Absage vorzugehen. Das Management des Orchesters habe ihr verboten über die Gründe für die Absage zu sprechen. Doch Lisitsa schreibt auf Facebook, das Auftrittsverbot ist im Zusammenhang mit ihren Twitter-Nachrichten zu sehen. Dort habe sie mehrfach die ukrainische Führung für den „Bruderkrieg“ in der Ukraine kritisiert.

Im Januar gab Valentina Lisitsa den Deutschen Wirtschafts Nachrichten ein Interview zu den Zuständen in der Ukraine:

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Was ist von Euromaidan geblieben?

Valentina Lisitsa: Die Maidan-Demonstranten wenden sich nicht mehr alleine gegen Putin, sondern auch gegen Präsident Poroschenko und die Regierung. Bevor Jazenjuk Premierminister der Ukraine wurde, verkaufte er seinen acht Jahre alten Range Rover für mehr als 122.000 Dollar an Pavlo Petrenko, der heute der Justizminister der Ukraine ist. Das einzige Problem war, dass sein Range Rover einen Wert von 15.000 bis 20.000 Dollar hatte. Das ist einer der Methoden, wie unsere Oligarchen Schmiergelder zahlen. Ich wiederhole, dass diese Transaktion vor den Amtszeiten beider Politiker stattfand.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Wer profitiert vom Krieg in der Ukraine?

Valentina Lisitsa: Alle Seiten auf allen Ebenen. Es profitieren zum Beispiel die Rüstungsfirmen, die die EU-Staaten -, welche von einer Putinschen Hysterie vereinnahmt sind-, zur Modernisierung ihrer bestehenden Waffen-Arsenale drängen. Aber auch kleine Regierungsbeamte in der Ukraine verdienen, indem sie Schmiergelder von Ukrainern entgegennehmen, die sich vom Wehrdienst freikaufen.

Lesen Sie das ganze Interview hier.


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Erinnerungen einer Bardame: In den Angela-Merkel-Memoiren geht es um Vergangenheit und persönliche Erlebnisse
27.11.2024

In ihren neuen Memoiren gewährt Angela Merkel überraschende Einblicke in ihr Privatleben und ihre politischen Jahre. Von ihrer Zeit als...

DWN
Politik
Politik Streit um Fliegerhorst Holzdorf in Brandenburg: Wie das BSW zur Gefahr für die deutsche Sicherheit wird
27.11.2024

Als Sahra Wagenknecht nach den Landtagswahlen im Osten damit anfing, bundespolitische Sicherheitsthemen in den Mittelpunkt ihrer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Krise in der Autoindustrie: Einer der größten Arbeitgeber in Lüdenscheid meldet Insolvenz an
27.11.2024

Die Hiobsbotschaften aus der heimischen Industrie reißen nicht ab. Jetzt meldete die Gerhardi Kunststofftechnik GmbH aus Lüdenscheid...

DWN
Finanzen
Finanzen Teure Ampel-Geschenke: 2025 – das Jahr, in dem Sie von Vater Staat geschröpft werden
27.11.2024

Die Konsumstimmung ist nicht die Beste in Deutschland: Der Gabentisch wird auch dieses Weihnachten bei Vielen eher mau aussehen. Vater...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Zwischen Rabatt und Risiko: Was am Black Friday wichtig ist
27.11.2024

30, 40 oder sogar 50 Prozent: Rund um den Black Friday sind Preisreduzierungen kaum zu übersehen. Es sind die Tage, an denen sich Kunden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flugzeugabsturz in Litauen: Flugschreiber soll in Deutschland untersucht werden - Bislang keine Anzeichen für Sabotage
27.11.2024

Weiterhin ist unklar, was die Ursache für den Absturz des DHL-Flugzeugs in Litauen war. Bislang liegen keine Erkenntnisse vor, dass der...

DWN
Politik
Politik Wie uns die Trump-Zölle verschlingen werden: Akzeptieren oder auf den Schutz der USA verzichten?
27.11.2024

Trumps Zollpolitik hat eine neue Ära des Protektionismus eingeläutet, die weit über bloße Wirtschaftspolitik hinausgeht. Seine...

DWN
Politik
Politik Elternunterhalt: Wenn Geld für die Pflege fehlt - Gericht begrenzt Auskunftspflicht
27.11.2024

Wie weit greift die Auskunftspflicht von Angehörigen, wenn bei den Eltern das Geld für die Pflege nicht reicht? Damit hat sich das...