Technologie

Nach Germanwings-Absturz: Flugsicherung schlägt Fernsteuerung von Flugzeugen vor

Die deutsche Flugsicherung will nach dem Germnwings-Absturz Flugzeuge im Notfall per Fernsteuerung auf den Boden bringen. Das Verfahren existiert bereits bei Drohnen. Bein Passagier-Flugzeugen ist die Methode allerdings noch nie getestet worden.
15.04.2015 16:53
Lesezeit: 1 min

Als Konsequenz aus der Germanwings-Katastrophe hat die Deutsche Flugsicherung eine Art Fernsteuerung von Flugzeugen vorgeschlagen. In Notfällen könnten Flugzeuge demnach vom Boden aus gelenkt und zur Landung gebracht werden. An einem ähnlichen Projekt hatten Experten schon nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gearbeitet.

Der Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS), Klaus-Dieter Scheurle, sagte am Mittwoch, die Technik zur Steuerung von Flugzeugen vom Boden aus sei bei Drohnen grundsätzlich vorhanden. Er wolle den Vorschlag in der nationalen Task Force zur Flugsicherheit gründlich diskutieren. Mit einer Umsetzung rechne er allerdings frühestens im nächsten Jahrzehnt, sagte Scheurle.

Man könne an die Ergebnisse des früheren EU-Forschungsprojekts «Sofia» (Safe automatic flight back and landing of aircraft) anknüpfen, erklärte der DFS-Chef. In dem Projekt war im Simulator bis 2009 getestet worden, wie man ein entführtes Flugzeug vom Boden steuern könnte. Einen Testlauf mit einem realen Flugzeug hatte es aber nicht gegeben.

Kurz zuvor kam aus den USA ein ähnlicher Vorstoß, Piloten für mehr Sicherheit durch Roboter zu ersetzen: Die NASA entwickelt dazu Funk- und Roboter-Technologien, die Piloten im Cockpit überflüssig machen. Auch Fluglotsen sollen langfristig durch Software ersetzt werden. Dies soll zu mehr Sicherheit im Flugverkehr führen, spart allerdings auch enorme Gehaltskosten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...

DWN
Politik
Politik Geheime Chatgruppe: EU-Außenminister betreiben Diplomatie über Signal - auf Einladung Kaja Kallas
17.04.2025

Die Außenminister der Europäischen Union kommunizieren in einer privaten Chatgruppe der verschlüsselten App Signal. Dies bestätigte der...